Archiv der Kategorie 'Gastbeiträge'

Texte mit verkümmerter Autorfunktion?

Mittwoch, den 4. Juni 2008

Die Instanz des Autors kehrt in literarischen Weblogs also wieder, und vielleicht ist es gerade dieser Tatbestand, der dieses Internet-Genre nach dem verkündeten Ende postmoderner Beliebigkeit so attraktiv werden lässt. Jedoch müssen wir nach der Beschaffenheit dieses Autors fragen. Es handelt sich um einen Autor, der sich dem Gesetz der Konstruktion des Ich durch eine Instanz des Anderen konsequent unterwirft.

••• Der Vortrag von Claudia Öhlschläger wird fortgesetzt mit Überlegungen zur These Andreas Rosenfelders, der Weblogs als »Texte mit verkümmerter Autorfunktion« beschreibt.

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Zum Konzept literarischer Weblogs

Dienstag, den 3. Juni 2008

Ein Gastbeitrag von Claudia Öhlschläger (Paderborn)

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Studierende,

mein Vortrag befasst sich mit einem literarischen Internet-Format, das sich immer stärker durchzusetzen beginnt und in der öffentlichen Diskussion der Gegenwart immer häufiger zur Sprache kommt. Und doch ist es bisher kaum zum Gegenstand literaturwissenschaftlicher Überlegungen gemacht worden:1 das literarische Weblog.


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Literaturwissenschaft im Turmsegler

Dienstag, den 3. Juni 2008

••• Claudia Öhlschläger, Professorin für Vergleichende Literaturwissenschaft in Paderborn, hielt am 17. Mai 2008 vor Akademikerkollegen in Erlangen einen Vortrag über verschiedene literaturwissenschaftlich interessante Aspekte literarischer Weblogs. Als sie während der Vorbereitung auf diesen Vortrag aufgrund der spa_tien-Sonderausgabe »Literarische Weblogs« bei mir als Mitherausgeber nach Literatur- und Blog-Hinweisen nachfragte, war ich ihr gern behilflich. Internet-Technologien, soziale Netzwerke, Blogs und Blog-Plattformen sind im Wissenschaftsbetrieb noch immer alles andere als wohlbekannt. Daher auch der Versuch, über einen Vortrag das Wissenschaftspublikum näher mit dem Thema vertraut zu machen.


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Sie sagt: Bauchhirn

Freitag, den 23. Mai 2008

Ein Gastbeitrag von: Michael Perkampus

Michael Perkampus„Ich bin jetzt da“, sagte sie und lachte. Am Telefon wurde mir heiß, ich verbrannte bereits in ihrer Stimme, ich war ihr vollkommen ergeben. Sag, was du von mir verlangst, und ich werde nicht zögern, auf der Stelle zu tun, wie mir geheißen!

Alles an dieser Frau entsprach einem Bild, das tief in mir plaziert worden war, bevor ich mich aufmachen musste, allein mit meinen Schatten und der verschwindenden Erfahrung. Für diesmal. In uns allen steckt ein Tresor, dort in dieser tiefsten Kammer – vielleicht ist dort das Geheimnis unseres wahren Ich zu finden, die Treppe runter, dann links, Sie wissen schon…

In diesem Tresor, umgeben nur von einem Leuchten in Farben, die wir gar nicht kennen, die unsere Augen nicht wahrzunehmen vermögen, liegen all unsere Erinnerungen an die Zukunft verborgen.


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Das Notizbuch

Mittwoch, den 16. April 2008

Ein Gastbeitrag von Wladimir Majakowski

••• Das Notizbuch ist eine der Hauptvoraussetzungen für eine wirklich gekonnte Arbeit. Über dieses Büchlein wird gewöhnlich erst nach dem Ableben eines Schriftstellers geschrieben. Es liegt jahrelang in der Rumpelkammer herum, es wird posthum gedruckt im Schatten der »vollendeten Werke«. Aber für den Schriftsteller ist dieses Buch alles.


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Voraussetzungen für Dichtung

Dienstag, den 15. April 2008

Ein Gastbeitrag von Wladimir Majakowski

••• Welche Voraussetzungen sind nun für den Beginn einer dichterischen Arbeit nötig?


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Wo Tendenz ist

Montag, den 14. April 2008

Ein Gastbeitrag von Wladimir Majakowski

••• Bei einem dichterischen Produkt ist Neuheit Vorbedingung. Das Material an Worten und Wortzusammenstellungen, das sich dem Dichter bietet, muss umgearbeitet werden. Wenn zur Versfabrikation Wortschrott verwendet wird, muss er sich in genauer Übereinstimmung mit der Menge des neuen Rohstoffes befinden. Von der Quantität und Qualität dieses Neuen wird es abhängen, ob eine solche Legierung Gebrauchswert besitzt.

Neuheit setzt selbstverständlich nicht das dauernde Aussprechen welterschütternder Entdeckungen voraus. Jambus, freier Vers, Alliteration, Assonanz werden nicht jeden Tag neu geschaffen. Auch ihre Fortentwicklung, Vertiefung, Verbreitung bietet Arbeitsmöglichkeiten.


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