••• Anlässlich des 200. Geburtstages von Edgar Allen Poe gibt es heute – und nur heute – das Feature »Poe – The last days of The Raven« als Online-Video. Wer es heute verpasst, kann es später immerhin noch als DVD erwerben.
••• Heute startet in München das Asia Filmfest. Die Herzdame ist diesmal als echte Afficionada mit Flatrate-Ticket dabei. Wie viele Filme genau sie ansehen will, weiß ich gar nicht. (Sie wird sicher im Blog berichten.) Ich werde die Kinder hüten, aber dank Babysitter doch auch einige der für gewöhnlich »verstörenden« asiatischen Streifen anschauen.
Das erinnert mich an einen wirklich heftigen Film, den wir vor längerer Zeit auf DVD angesehen haben: »Audition« von Takashi Miike.
Der Freund eines einsamen Witwers lädt zu einem Vorsprechen für eine Filmrolle ein. Allerdings soll gar kein Film gedreht werden. Er hofft lediglich, sein Buddy könnte unter den hübschen Mädchen, die sich vorstellen, eine neue Frau und damit auch wieder Freude finden. Die Frau bekommt er. Mit der Freude klappt es nicht so ganz. Der Film beginnt als klassisches romance drama und taumelt dann in die tiefsten Abgründe des Horrors. Nicht jedermanns Geschmack und definitv nichts für Leute mit schwachen Nerven.
••• Das Bild im letzten Beitrag ist ein Szenenfoto aus dem im Mai 2008 angelaufenen Film »Das Verhör«, der eine ganz andere Story hat als der gleichnamige Spielfilm, von dem ich schrieb:
Ein dunkler Raum, am Tisch ein Herr in Hemd und Krawatte. Ihm gegenüber der Arbeiter Johann Schönberger (Manfred Möck): zurückhaltend, abwartend und etwas verunsichert. Der gut gekleidete Herr vom „Ministerium für Friedenserziehung“ klagt ihn an und fragt ihn aus. Der Vorwurf: Verbrechen gegen den Staat.
Schönberger kann sich zunächst an nichts erinnern, langsam kommt ihm die Geschichte aber wieder ins Gedächtnis. Dem Verhörspezialisten geht es allerdings nicht um eine harte Strafe: „Wir selektieren in überzeugte Anarchisten und fehlgeleitete Bürger.“ Wer bereit ist, sich in das totalitäre System zu integrieren, erhält eine zweite Chance. [jugendzeitung.net]
Den muss ich mit der Herzdame wohl auch einmal ansehen…
Ich setzte den Fuß in die Luft und sie trug (Poem)
Hoffnung und Liebe! Alles zertrümmert!
Und ich selber, gleich einer Leiche,
Die grollend ausgeworfen das Meer,
Lieg ich am Strande,
Am öden, kahlen Strande,
Vor mir woget die Wasserwüste,
Hinter mir liegt nur Kummer und Elend,
Und über mich hin ziehen die Wolken,
Die formlos grauen Töchter der Luft,
Die aus dem Meer, in Nebeleimern,
Das Wasser schöpfen,
Und es mühsam schleppen und schleppen,
Und es wieder verschütten ins Meer,
Ein trübes, langweilges Geschäft,
Und nutzlos, wie mein eignes Leben.
Es lohnt, den Ausschnitt bis zum Ende anzuschauen. Es werden zwei Gedichte inszeniert. Das zweite stammt von Paul Celan: „Tenebrae“. Das muss ich mir einmal heraussuchen und genauer besehen.
Verblüfft war ich bei diesem Video aber besonders vom ersten Gedicht. Ich hatte keine Ahnung, von wem es stammt, wie es heißt. Und nie und nimmer wäre ich auf den Namen des Autors gekommen: Heinrich Heine.