Die Heimat-Trilogie
Sonntag, den 5. Mai 2013Das ist eine der wichtigsten Erfahrungen, die ich im Leben gemacht habe, dass die Zeit unerbittlich verstreicht. Die glückliche Stunde, nach der wir uns immer gesehnt haben, ist schon vorbei, wenn wir anfangen, sie zu erkennen. Auch das Unglück zerrinnt und lässt uns ratlos zurück. Nur die Kunst vermag es, den Augenblicken Dauer zu verleihen. Das Großartige an der Filmkamera ist, dass sie Zeit abbilden und speichern kann. Wir Filmemacher besitzen damit ein Instrument, das uns auf magische Weise befähigt, das flüchtige Leben zu bannen.
••• Anfang der 1990er – ich lebte noch in Berlin – hatte ich noch einen Fernseher. Der kam nicht oft zum Einsatz. Einmal aber, während einiger Wochen, wurde der Fernseher zum Taktgeber. Damals wurde in dichter Folge »Die zweite Heimat« im Fernsehen ausgestrahlt, der zweite Teil der Heimat-Trilogie von Edgar Reitz, elf Spielfilme von 60 bis 140 Minuten Länge. Wir hatten die Sendetage im Kalender markiert. Da wurden keine Verabredungen gemacht, da durfte niemand stören. Vom Start weg waren wir echte Fans dieser Film-Chronik.