Little House in Bakah
••• Der Flug ist gebucht für Donnerstag. Ich werde acht Tage in Israel verbringen. Ankommen sollte ich in Tel Aviv gegen Abend und gleich weiter fahren ins knapp 20 km nördlich von Tel Aviv gelegene Herzliya. Dort besuche ich einen Freund. Herzliya liegt am Mittelmeer. Am Freitag werde ich also ans Meer kommen: anhalten, durchatmen. Um Mittag herum muss ich mich aufmachen nach Ofra, einer Siedlung nördlich von Jerusalem, bereits jenseits der grünen Linie, also in den besetzten Gebieten. Es ist eine frumme Siedlung. Ich werde Schabbat bei einer Familie verbringen. Darauf bin ich sehr gespannt, denn in ganz Ofra ist am Schabbat wirklich Schabbat. Überall, ganz und gar.
Nach Schabbat gehts nach Jerusalem, wo ich mit Mühe noch eines der letzten freien Zimmer bekommen konnte, die es jetzt – zwischen Weihnachten und Neujahr – in Jerusalem noch gibt. Das „Little House in Bakah“, wo ich unterkommen wollte, war eigentlich auch ausgebucht. Die Herzdame hat einfach eine Mail hingeschickt mit der Frage, ob „ausgebucht“ wirklich „ganz ausgebucht“ heisst. Heisst es nicht. Und so habe ich für die fünf Tage Jerusalem ein Zimmer in diesem wundervollen, alten Haus.
Alt ist das Haus, aber nicht unmodern. Es gibt Wireless-Internet. Und das brauche ich auch. Denn diese Reise ist – wenn ich auch sicher bin, mich zu erholen – keine Urlaubsreise. Die Stifte sind gespitzt, ein neues Moleskine parat. Es gilt, Material zu sammeln — für das neue Buch. Heisst das jetzt, ich mache Ernst?
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