Archiv der Kategorie 'Die Leinwand'

Die Rückseite der Ansichtskarte

Montag, den 14. Januar 2008

Postkarte aus Yerushalayim (Rückseite)
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••• Jens-Christian hat Zweifel angemeldet, was die „klandestinen* Hinweise“ Zichronis an mich betrifft. Insbesondere, dass er in den Beförderungsfluss der Post eingegriffen hätte, um auf der von mir selbst an meine Tochter geschickten Ansichtskarte eine Huckepack-Nachricht an mich zu senden. Wie man oben sehen kann, sind die Zweifel unberechtigt. Die Herzdame wird sicher gern bestätigen, dass die Karte in genau dem abgebildeten Zustand bei uns eingetroffen ist.


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Eine Karte aus Jerusalem

Montag, den 14. Januar 2008

Postkarte aus Yerushalayim

Lieber unbekannter Freund,

ich darf Sie doch so nennen? – Sie bedauern vielleicht, dass wir keine Gelegenheit hatten, uns in Yerushalayim persönlich zu treffen. Aber das sollten Sie nicht. Es ist mir sehr recht, dass Sie zunächst selbst versuchen, sich ein Bild von mir zu machen, bevor ich Sie mit meinem Bild von mir bekannt mache. Ich bin sicher, wir werden uns bald von Angesicht zu Angesicht gegegenüberstehen.

Ich grüsse Sie herzlich
Ihr Amnon Zichroni


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Der Fall Wilkomirski

Sonntag, den 13. Januar 2008

Stefan M?chler: Der Fall Wilkomirski••• Das zweite der gestern erwähnten wesentlichen Bücher zum Wilkomirski-Fall stammt von Stefan Mächler. Er ist Historiker und wurde von der Agentur, die Wilkomirski über die Jahre vertrat, einer Gruppe betroffener Verlage und autorisiert von Wilkomirski selbst mit der Untersuchung der historischen Fakten beauftragt, als eine umfassende Aufklärung notwendig wurde.

Sein Auftrag bestand offiziell nur darin, zu klären, ob der Autor Wilkomirski und der Schweizer Bruno Grosjean-Doessecker identisch und eine Vertauschung des Jungen zu irgendeinem Zeitpunkt ausgeschlossen sei. Damit wäre abschliessend geklärt, ob Wilkomirskis Erinnerungen authentisch seien oder nicht.

Stefan Mächler fasst dieses Mandat weiter auf und fasst seine Ergebnisse auch ganz anders zu einem umfassenden Bericht über den Fall zusammen, als dies etwa in Ganzfrieds Buch zuvor geschehen war. Das Vorgehen Mächlers ist mir ausserordentlich sympathisch; denn an keiner Stelle denunziert oder wertet er moralisch. Er versucht, Antworten zu finden, versucht zu verstehen – ein ganz anderer Ansatz als bei Ganzfried.


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… alias Wilkomirski

Samstag, den 12. Januar 2008

Daniel Ganzfried: ...alias Wilkomirski - Die Holocaust-Travestie••• Ich war mir nicht sicher, ob ich mich tatsächlich in die Sekundärliteratur zum „Fall Wilkomirski“ stürzen oder mir zunächst ein deutlicheres Bild meiner literarischen Figuren machen sollte, die ja mit keinem der am Fall beteiligten Personen identisch sein sollen. Ich habe ersteres getan.

Das wesentliche Material scheint mir übersichtlich zu sein. Die massgeblichen Arbeiten sind in zwei Büchern zusammengefasst. Das eine stammt von Daniel Ganzfried. Es trägt den provokativ anmutenden Titel „… alias Wilkomirski – Die Holocaust-Travestie“.

Herausgegeben wurde es von Sebastian Hefti im Auftrag des Deutschschweizer PEN-Zentrums. Es enthält eine Erzählung, in der Ganzfried von seinen ersten Berührungen mit dem Buch Wilkomirskis berichtet, das zeitgleich mit seinem eigenen Roman „Der Absender“ erschien.


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Bücher nach der Autopsie

Dienstag, den 8. Januar 2008

Book Autopsies - © Brian Dettmer 2007
Book Autopsies – © Brian Dettmer 2007

••• Ich bin – kaum zurück im Lande – schon wieder hineingeworfen in den utilitaristischen Alltag. Das bringt mich literarisch völlig aus dem Tritt. Ich habe, stelle ich fest, weder Situation noch Raum zum Schreiben oder vielmehr für die lange Zeit des Entwickelns, unschriftlichen Probierens. Es ist leider so: ich kann mich nicht an einem beliebigen Ort hinsetzen und abtauchen in die Dichtung. Ich bin zu anfällig für Ablenkung. Das allein könnte schon Grund genug sein, wieder mit der Hand zu schreiben statt mit dem Computer, zumindest den ersten Entwurf.


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