Archiv der Kategorie 'Die Leinwand'

La Toile bei Gallimard

Montag, den 10. Dezember 2012

••• Ich habe es schon vor Wochen erfahren, während ich in New York war, und als ich die Nachricht las, musste ich schon ein paar Freudentränen verdrücken. Unter Dach und Fach und damit offiziell ist die Sache jedoch erst jetzt: »Die Leinwand« soll 2014 auch auf Französisch erscheinen. Das ist Grund genug zur Freude. Was mich jedoch besonders glücklich macht an dieser Nachricht, ist der Verlag, in dem »La Toile« in Frankreich erscheinen soll: Gallimard.

Noch steht nicht fest, wer die Übersetzung besorgen wird. Ich bin gespannt.

Auf Rottensteins Spuren

Sonntag, den 18. November 2012

Szimpla Kertmozi, Kazinczy utcá, Budapest
Szimpla Kertmozi, Kazinczy utcá, Budapest

••• Es fällt mir zunehmend schwer, von den Reisestationen zu berichten. Im Moment muss ich mich dazu zwingen, um mir auf diesem Wege zu merken, wo ich wann gewesen bin, mit wem und warum. Andernfalls würden die Eindrücke, so schön und interessant sie auch waren, wie durch mich hindurch rauschen. Ich habe das Gefühl, das alles gar nicht mehr verarbeiten zu können. Nichts kann sich wirklich setzen, schon geht es weiter zu einer anderen Verpflichtung. Ich möchte die Bremse ziehen, und entsprechend liege ich, sobald ich zu Hause bin, auf dem Sofa, kann mich kaum sammeln, konzentriert denken, arbeiten. Mit diesem Zustand mag ich mich nicht anfreunden. Ich muss mir etwas ausdenken, um wieder mehr Ausgleich zu schaffen, einen Weg zwischen den Extremen zu finden.

Szimpla Kertmozi, Kazinczy utcá, Budapest
Szimpla Kertmozi, Kazinczy utcá, Budapest

Die letzten Tage habe ich in Budapest verbracht. Eingeladen hatten das Goethe-Institut, das Institut Française und das Petöfi-Literaturmuseum in Budapest zu einer zweitägigen Konferenz zum Thema »Shoah in der Literatur«. Die Konferenz sollte die Gespräche des Vorjahres zum Thema »Shoah in der Bildenden Kunst« fortsetzen. Geladen waren Autorinnen und Autoren aus Ungarn, Frankreich und Deutschland, die sich in vier Podiumsrunden in unterschiedlicher Zusammensetzung zu je eineinhalb Stunden mit bestimmten Aspekten des Themas beschäftigen sollten. Es war eine sehr illustre Künstler-Runde aus mindestens drei Generationen: Zeitzeugen, Nachgeborene der 2. und der 3. Generation, noch dazu mit oder auch ohne direkte familiäre Beziehung zur Shoah.


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Vászon

Freitag, den 2. November 2012

••• Nach Zwischenstopps in Berlin und Wuppertal und einer kurzen Verschnaufpause zu Hause werde ich übernächste Woche nach Budapest fahren. »Die Leinwand« soll auch in Ungarn erscheinen und zwar bei Napvilág Kiadó. Maria Makai Toth soll das Buch übersetzen.

Chicago

Montag, den 29. Oktober 2012

Downtown Chicago, Monroe / South Franklin
Downtown Chicago, Monroe / South Franklin

••• Hurricane Sandy sorgt hier ganz schön für Aufregung. Wenn das kein passender Abschluss der Tour ist. Brian hat »Die Leinwand« zum ersten Mal gelesen, als er wegen der Island-Vulkanaschewolke nicht nach New York zurückfliegen konnte und für eine Woche in Berlin festsaß. Ich hätte heute via New York zurück nach Europa fliegen sollen. Aber wegen Sandy ist JFK stillgelegt. Sogar der öffentliche Nahverkehr in New York wurde eingestellt. Das heißt, ich wäre von Chicago nicht einmal hingekommen, geschweige denn weiter.

In einiger Hektik wurde eine Alternative organisiert. Nun werde ich die epische Reise Chicago-London-Berlin-Kiew-Tblissi heute am frühen Abend antreten, um hoffentlich nach etwa 26 Stunden zehn Zeitzonen weiter östlich wohlbehalten zu landen. Es werden noch Wetten angenommen.


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Columbia und Harvard

Samstag, den 27. Oktober 2012

Columbia University Campus bei Nacht
Columbia University Campus bei Nacht

••• Jetzt habe ich zum dritten Mal auf dieser Tour ins Sohotel in New York eingecheckt. Am liebsten würde ich mich gleich schlafen legen. Die letzten beiden Tage hatten es in sich, und wir haben kaum Schlaf bekommen. Aber wenn ich nicht gleich notiere, was alles los war, werde ich es in ein paar Tagen nicht mehr zusammenbekommen, fürchte ich, denn die Tour geht ja noch weiter.

Am Donnerstag also stand New York an. Wie ich schon berichtet habe, haben wir morgens der deutschen Abteilung des Leo Baeck Institute einen Besuch abgestattet. Um 14:00 waren wir bei Leonard Lopate, um für seine Show auf WNYC ein Gespräch aufzuzeichnen. Wann es gesendet wird, wissen wir noch nicht. Aber es soll ein 13-Minuten-Beitrag werden. Wir haben entspannt geplaudert, wenn wegen der Kürze der Zeit natürlich auch alles etwas knackiger angegangen werden musste als bei dem Tablet-Interview.


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In New York

Donnerstag, den 25. Oktober 2012

New York China Town
New York China Town

••• Seit unserer Rückkehr aus Rochester nach New York sind wir kaum zum Durchatmen gekommen. Ich bin wieder im Sohotoel an der Ecke Bowery und Broome St. untergebracht, eigentlich Lower East Side, aber, wenn man sich umschaut, unterdessen eingemeindet in China Town. Ich mag die Gegend. Neben den unzähligen Lebensmittelgeschäften finden sich in vielen Häusern schmale Treppeneingänge zu Souterrain-Läden, in denen man jede Art von (vor allem Fuß-) Massagen bekommen kann. Ich wollte mir das eigentlich nicht entgehen lassen. Monique Truong wies mich freundlicherweise darauf hin, dass ich merkwürdige Fragen gegen Ende der Massage grundsätzlich mit Nein beantworten solle … Nun, ich hatte Hemmungen, mich da hinein zu wagen. Es wäre jetzt auch gar keine Zeit gewesen.

Brian Zumhagen vor dem Deutschen Haus in New York
Brian Zumhagen vor dem Deutschen Haus in New York


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Auf dem Tablett

Montag, den 22. Oktober 2012

Herbst in Rochester, NY
Herbst in Rochester, NY

••• Hinter uns liegt ein ruhiges Wochenende. Broterwerb. Wäschewaschen. Das »Stybridge Suites« liegt am Stadtrand von Rochester. Ohne Auto – und wir sind ohne Auto – ist man hier verloren. Da unsere Zimmer mit Küchen ausgestattet sind, hatten wir die Idee, etwas zu kochen. In der Nähe sollte es einen Walmart geben. Das Hotel bietet für Transfers einen Van-Service an, aber nicht am Wochenende. Es sei aber nicht weit, meinte der Mann an der Rezeption. Wir haben uns also zu Fuß auf den Weg gemacht durchs herbstliche Rand-Rochester. Nach gefühlten 10 Meilen Fußmarsch waren wir am Flughafen, aber noch immer kein Walmart in Sicht, und es gab keine Bürgersteige mehr. Das wurde uns dann doch zu gefährlich. Immerhin sind wir so an die frische Luft gekommen. Nur zu Essen hatten wir nach wie vor nichts. Also Pizza-Service. Warum auch nicht?


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