Archiv der Kategorie 'Die Leinwand'

Mozah

Mittwoch, den 2. Januar 2008

Mikveh Mozah (3)
Rav Landsmann, vor 9 Jahren aus USA eingewandert, Lehrer und Vater von nicht weniger als 14 Kindern, führte mich zu der Mikveh in Mozah.

••• Die passende Mikveh ist gefunden! Sie liegt nur wenige Kilometer ausserhalb von Yerushalayim direkt am Highway 1 in Richtung Tel Aviv. Die unscheinbare Ausfahrt ist leicht zu verfehlen. Ein sehr holpriger Sandweg führt etwa 500 m in ein Wäldchen hinein. Dort schliesslich findet sich die Mikveh von Mozah. Sie ist bereits in der Mishnah erwähnt und diente nachweislich schon zu Tempelzeiten vor mehr als 2000 Jahren als Tauchbad.


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Massadah

Dienstag, den 1. Januar 2008

Massadah (2)
Blick auf Massadah

••• Zichroni taucht nicht auf. Ich meine: Ich habe ihn noch immer nicht gesehen. Er beschränkt sich nach wie vor auf Nachrichten, die mich teilweise auf wundersamen Wegen erreichen. Sein gestriger Brief wurde im Hotel für mich abgegeben, und ich fand ihn, als ich vom arabischen Basar heimkehrte, erleichtert um einige Schekel und um die Erfahrung eines harten Feilschhandels reicher.

Aus diesem Brief nun wird die Vorstellung von ihm ein wenig deutlicher. Ich weiss allerdings noch immer nicht, worauf er hinaus will und was das alles mit den Mikvaot zu tun hat, die ich mir auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin anschauen sollte. Wo immer ich hinkomme, bin ich darauf vorbereitet, neue Nachrichten von ihm vorzufinden, die ein wenig Licht ins Dunkel dieser Geschichte bringen.

Heute nun bin ich in die judäische Wüste gefahren, um eine Mikveh zu besichtigen, die gut 2000 Jahre alt ist. Es handelt sich um das öffentliche Tauchbad neben dem westlichen Palast der Felsenfestung Massadah. Sie liegt auf einem Felsplateau, ca. 450m über dem nahen Toten Meer. Ich kam von Yerushalayim her nach zweistündiger Busfahrt gegen 11:00 dort an. Als Mann des Buches habe ich darauf verzichtet, mir selbst körperlichen Heldenmut zu beweisen und bin nicht zu Fuss aufgestiegen. Das war auch sicher eine gute Idee. Ich traf, als ich mit der Seilbahn oben ankam, einige junge Männer in bester körperlicher Verfassung, die zu Fuss hinaufgekommen waren. Und sie machten nicht den Eindruck, als würden sie sich allzu bald von den Strapazen des Aufstiegs erholen.


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Amnon Zichroni

Montag, den 31. Dezember 2007

Ich glaubte lange Zeit, ich hätte so etwas wie einen sechsten Sinn. Nicht, dass ich tote Menschen sah oder etwas Vergleichbares, das man für übernatürlich hätte halten können. Es war eher das Gegenteil der Fall. Ich glaubte, ein Gespür zu haben für das wirklich Vitale in Menschen, die ich traf und die oft meine Hilfe suchten. Ein Gespür dafür, was sie antrieb oder hinderte, etwas zu tun, dafür, wovon sie zehrten, für jenen Kern in ihnen, den sie selbst in einem offenen Moment vielleicht als ihr Ich bezeichnet hätten.

Was einen Menschen ausmacht, das steht ihm nicht ins Gesicht geschrieben. Es lässt sich nicht dem Klang seiner Stimme ablauschen. Man kann es nicht riechen und schmeckt es nicht einmal aus dem Tropfen Schweiss auf der Schläfe im Augenblick der Angst. Wollte man sich auf Berührungen verlassen, wäre man ganz verloren, denn Tastender und Berührter vermischen sich in der Berührung, und man kann nie sagen, ob man nicht mehr von sich selbst wahrnimmt in einem solchen Moment als von dem Menschen, den man zu erkennen hofft. Auch eine Mischung aus all dem ist es nicht. Nein, das, wovon ich hier spreche, ist mit den uns für gewöhnlich verfügbaren Sinnen nicht zu fassen.


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In der alten Stadt

Sonntag, den 30. Dezember 2007

Blick vom Dach Plugat Ha-Kotel (3)
Rav Aharon Shear-Yashuv auf dem Dach eines Hauses in der Plugat Ha-Kotel

••• Und wieder habe ich einen Bus verpasst. Ich war früh auf, doch nicht früh genug. Am zentralen Busbahnhof sah ich gerade noch die Rücklichter des Busses nach Massadah. Also bin ich zum Informationsschalter, um mich zu erkundigen, wann der nächste Bus fährt. Die Dame am Schalter meinte sehr freundlich, aber bestimmt, dass ich, statt den nächsten Bus zu nehmen, auf einen Anruf warten sollte. Jemand hätte andere Pläne mit mir und würde sich mit mir in Verbindung setzen.

Das gefällt mir, denn ich bin ja hierher gekommen, um mich von Entdeckung zu Entdeckung, von Überraschung zu Überraschung treiben zu lassen. Ich muss nicht lange auf den Anruf warten. Das Telefon klingelt bereits, während ich noch nach einem gemütlichen Platz in einem der Cafés Ausschau halte. Es meldet sich Rav Aharon Shear-Yashuv. Er stammt ursprünglich aus Bochum, ist 1970 via USA nach Israel eingewandert, lehrt heute als Professor für jüdische Philosophie an der Bar-Ilan-Universiät und wohnt seit 1979 im jüdischen Viertel der Jerusalemer Altstadt. Die Stadtmauer aus der Zeit des zweiten Tempels verläuft direkt unter seinem Haus.

Er lädt mich ein, ihn zu besuchen. Er hätte gehört, ich würde mich für historische Mikvaot interessieren, und er könne mir einige zeigen. Meine Pläne für den Tag sind flugs verworfen. Ich sage zu, nehme ein Taxi zum Yaffa-Tor und setze zum ersten Mal einen Fuss in die Altstadt von Jerusalem.


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Schabbes in Ofra

Samstag, den 29. Dezember 2007

The Schatz Family (4 out of 7)
Familie Schatz (teilweise): Lisa, Yecheskel, David und Malachi. Die drei Mädchen waren fotoscheu…

••• Der Schabbes in Ofra ist wie im Flug vergangen. Familie Schatz, bei denen ich zu Besuch war und die über drei Ecken verwandt ist mit der Frau eines Freundes von mir, hat mich aufgenommen wie ein Familienmitglied. Yecheskel kam mit dem Auto, um mich vom Tor der Siedlung abzuholen. Er hatte zuvor die älteste Tochter zu einer Freundin in einen anderen Jeschuv gebracht, dafür zwei Freundinnen der mittleren Tochter mitgebracht: kids exchange über Schabbes. Etwa eine Stunde vor Schabbes kamen wir am Haus an. Ich habe nur noch schnell meine Ankunft verkündet, und dann mussten wir uns schon umziehen für Schabbes.

Ich bin auffällig hier. Der Unterschied zur wochediken Kleidung besteht lediglich darin, dass man ein weisses Hemd anzieht. Mit Schabbes-Anzug, Krawatte und Hut bin ich deutlich overdressed, ein Jecke eben.


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Ofra

Freitag, den 28. Dezember 2007

Ofra kurz vor Schabbat

••• Schabbat Schalom aus Ofra. Das war jetzt knapp. Aber ich habe es geschafft. Keine Nachricht von Zichroni, aber Verabredungen für die kommende Woche. Ich melde mich wieder morgen Nacht.

Rechov Ha’Ilanot 35

Freitag, den 28. Dezember 2007

Rechov Ha'Ilanot 35 (1)


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