Archiv der Kategorie 'Die Leinwand'

Entwarnung und eine Enthauptung

Freitag, den 26. September 2008

Sonne mit Ente – © seelenfreunde.com
Sonne mit Ente – © seelenfreunde.com

••• Kaum habe ich die Panik vor der Zielgeraden in einen Blog-Post verpackt, fließt es wieder. Das siebte Wechsler-Kapitel war plötzlich da und wollte raus, und ich habe es in einem Rutsch aufgeschrieben. Die Szene ist vorwiegend in der DDR in den 80er-Jahren. Natürlich kann ich nur Auszüge bringen. Alles andere wäre zu kitzlig, da ich mit Wechsler nun mitten im Kern-Plot stehe, den ich (noch) nicht preisgeben kann.


Den ganzen Beitrag lesen »

Horror der Zielgeraden

Donnerstag, den 25. September 2008

••• Ich habe es noch nicht verraten: Die große Lücke hier im Turmsegler während der letzten Woche hatte vor allem einen Grund. Der Zichroni-Teil der „Leinwand“ ist fertig. Sechs Kapitel sind noch zu lektorieren, aber ich bin zuversichtlich. Die letzten Kapitel und besonders das Finale haben mir selbst „die Socken“ ausgezogen. Ich stand ein paar Tage so in Flammen, dass ich es lieber nicht schildere. Am Sonntag traf ich dann in Berlin die Lektorin. Alles wunderbar.

Am Montag und gestern bin ich nochmals durch die ersten 100 Seiten der Wechsler-Erzählung. Das hat mich zunächst in Katastrophenstimmung versetzt. Ich korrigiere auf Papier. Die Seiten mit dem ersten Kapitel waren so schwarz vom Korrekturstift, dass man den ursprünglichen Text nur noch ahnen konnte. Was folgte, schien mir besser.

Es bleiben noch 5 Kapitel, etwa 100 Seiten. Und Horror überkommt mich, ich könnte im letzten Viertel nicht einlösen, was die ersten drei Viertel versprechen. Die Herzdame verdreht natürlich die Augen: Drama-Queen, Künstler eben. Wo, bitte, ist die Fast-Forward-Taste, damit ich mal schnell zu dem Tag vorspulen kann, an dem der letzte Punkt auch im Wechsler-Part gesetzt ist?

Nichts wird verschenkt. Damn!

Lektorat (III)

Mittwoch, den 24. September 2008

••• Eine weitere Lehre aus dem Lektorat: Man kann auch beim Erzählen in der Vergangenheit ins Präsens wechseln, wenn es sachlich stimmt. Die erfrischende Wirkung ist enorm. Hier ein Beispiel, wo es mir auch vom Kontext her wichtig war, nicht in der Vergangenheitsform zu erzählen, um die Beschreibung der Tradition nicht museal herüberkommen zu lassen. Fakt ist: Was hier über Zizit gesagt wird, gilt heute noch wie vor 50 oder 2000 Jahren. Das Präsens ist also angemessen.

Abgesehen davon: Man muss auch nicht alles erklären. Schließlich ist ein Roman keine Enzyklopädie.


Den ganzen Beitrag lesen »

Lektorat (II)

Dienstag, den 23. September 2008

Ein zweites typisches Beispiel aus der bisherigen Lektoratsarbeit. Ich sehe es unter der Überschrift: »Giftschrank«. Darin finden sich: Füllwörter (natürlich, also, immerhin, ohnehin, allerdings, jedoch…) und — Kitsch.

Eine wichtige Szene am Ende des 5. Kapitels war in grosser Gefahr, daran zugrunde zu gehen.

Auch der Wechsel vom Plusquamperfekt ins Perfekt (so hieß das im Osten, keine Ahnung, unter welchen Termini westdeutsche Kinder die Zeitformen lernen) ist stärker und fügt auch noch etwas hinzu: »Wir haben uns nie berührt…« (auch später nicht) statt »Wir hatten uns nie berührt…« (später schon?)


Den ganzen Beitrag lesen »

Lektorat (I)

Montag, den 22. September 2008

••• Der Wunsch wurde geäußert, ein wenig von den Erfahrungen der Lektoratsarbeit preiszugeben. Den Wunsch erfülle ich gern und bringe zwei, vielleicht drei Beispiele, die illustrieren, was mir entgangen ist, nicht aber dem strengen Blick der Lektorin.

Das erste Beispiel ist typisch.


Den ganzen Beitrag lesen »