Unsre Heimat
Montag, den 29. September 2008In den mittleren Klassen begannen unsere Schultage mit einem Lied. Wir standen an unseren Plätzen, wenn die Lehrerin ins Klassenzimmer kam. Was gesungen wurde, machten die Mädchen vor dem Unterricht auf dem Schulhof aus. Die Klassensprecherin – es war immer ein Mädchen – teilte der Lehrerin mit, auf welches Lied die Wahl des Tages gefallen war. Dann stimmte die Lehrerin an.
Eines dieser Lieder liebte ich und hasste es gleichzeitig. Es war nicht wie die meisten Lieder, die wir im Musikunterricht lernten, ein Marsch, nicht einmal ein Strophenlied, sondern eine fließende Weise zum poetischen Text eines jungen Dichters.
»Unsre Heimat, das sind nicht nur die Städte und Dörfer. Unsre Heimat sind auch all die Bäume im Wald. Unsre Heimat ist das Gras auf der Wiese, das Korn auf dem Feld und die Vögel in der Luft und die Tiere der Erde und die Fische im Fluss sind die Heimat…«