Archiv der Kategorie 'Das Alphabet des Rabbi Löw'

Digitaler Abreißkalender

Donnerstag, den 1. Dezember 2016

••• Weltenbummler Paco, a.k.a. Frank Fischer, wohlbekannt u. a. vom »Umblätterer« und als Autor der »Südharzreise«, lebt und wirkt derzeit in – drumroll – Moskau und zwar als Associate Professor an der Geisteswissenschaftlichen Fakultät. Wenn ich nicht ganz irre, nennt sich der Lehrstuhl auf gut Russisch »Digitial Literary Studies«. Und genau in diese Forschungskerbe schlägt das Web- und Software-Projekt TIWOLI. Oder lugt es vielmehr aus ihr heraus? Paco nennt es ein Beiprodukt der Forschung. TIWOLI ist ein Akronym und steht für: Today in World Literature.


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Das Alphabet des Rabbi Löw

Samstag, den 1. März 2014

Das Alphabet des Rabbi Löw
»Das Alphabet des Rabbi Löw«,
Verbrecher Verlag

••• Es ist soweit. Die überarbeitete Neuausgabe des »Alphabet des Juda Liva« ist unter dem Titel »Das Alphabet des Rabbi Löw« im Verbrecher Verlag erschienen und sollte ab kommenden Montag online und offline lieferbar sein. Wie es zu dieser Ausgabe gekommen ist, kann man in der »Editorischen Notiz« nachlesen.

Der Verlag schreibt dazu:


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Stammbäume

Sonntag, den 24. November 2013

Familienstammbaum interaktiv
Die Personen des »Alphabet« in einem interaktiven Stammbaum

••• Viele Leser des »Alphabets« haben sich seinerzeit einen grafischen Stammbaum gewünscht, weil es schwer falle, die vielen (vor allem die tschechischen) Namen auseinanderzuhalten. Wer ist mit wem wie verwandt? Und wieso ist Eva Marková nicht nur die seraphische Geliebte von Alex Rottenstein, sondern zusätzlich noch seine Cousine? Zwischenzeitlich misstraute die Verbrecher-Lektorin meinen Behauptungen über die Familienverhältnisse, wenn bspw. Alex Rottenstein seinen Großonkel Franz Regensburger immer nur Onkel Franz nennt. Und so weiter.

Ich habe nun eine Software bemüht, um die Personen und ihre verwandtschaftlichen Verbindungen grafisch darstellen zu können. Diese Software kann sogar eine interaktive Online-Version exportieren. Die Unerhörtheit, dass sich Familienstammbäume überschneiden und Cousin und Cousine heiraten, scheint nicht vorgesehen zu sein. Jedenfalls bekomme ich keinen vollständigen Graph, der alle beteiligten Personen zeigt. Muss ich das jetzt doch von Hand zeichnen?

Jedenfalls sieht man: So verworren und schwierig ist das gar nicht.

Editorische Notiz

Donnerstag, den 14. November 2013

••• Es geschieht nicht oft, dass ein Buch ein zweites Leben geschenkt bekommt. Einmal in der Welt, ist es für gewöhnlich dazu verurteilt, zu bleiben, wie es geboren wurde. Keine Entwicklung, kein Reifen. Da haben Autoren es besser. »Das Alphabet des Juda Liva« war mein Debüt-Roman. Als ich begann, ihn zu schreiben, war ich 21 und hätte mit Vehemenz behauptet, dass ich nie auch nur ein Wort an diesem Text würde ändern wollen. Wie man sich irren kann!

Die Originalausgabe ist 1995 im Ammann-Verlag, Zürich, erschienen und seit vielen Jahren vergriffen, ebenso die Taschenbuchausgabe, die 1998 bei dtv erschien. Als ich meinem Verleger vorschlug, eine Neuausgabe zu machen, hatte ich eigentlich nur im Sinn, dass der Text zugänglich bleiben soll. Dann aber begann eine Auseinandersetzung mit dem Roman, wie ich sie nicht erwartet hatte.


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Auf Rottensteins Spuren

Sonntag, den 18. November 2012

Szimpla Kertmozi, Kazinczy utcá, Budapest
Szimpla Kertmozi, Kazinczy utcá, Budapest

••• Es fällt mir zunehmend schwer, von den Reisestationen zu berichten. Im Moment muss ich mich dazu zwingen, um mir auf diesem Wege zu merken, wo ich wann gewesen bin, mit wem und warum. Andernfalls würden die Eindrücke, so schön und interessant sie auch waren, wie durch mich hindurch rauschen. Ich habe das Gefühl, das alles gar nicht mehr verarbeiten zu können. Nichts kann sich wirklich setzen, schon geht es weiter zu einer anderen Verpflichtung. Ich möchte die Bremse ziehen, und entsprechend liege ich, sobald ich zu Hause bin, auf dem Sofa, kann mich kaum sammeln, konzentriert denken, arbeiten. Mit diesem Zustand mag ich mich nicht anfreunden. Ich muss mir etwas ausdenken, um wieder mehr Ausgleich zu schaffen, einen Weg zwischen den Extremen zu finden.

Szimpla Kertmozi, Kazinczy utcá, Budapest
Szimpla Kertmozi, Kazinczy utcá, Budapest

Die letzten Tage habe ich in Budapest verbracht. Eingeladen hatten das Goethe-Institut, das Institut Française und das Petöfi-Literaturmuseum in Budapest zu einer zweitägigen Konferenz zum Thema »Shoah in der Literatur«. Die Konferenz sollte die Gespräche des Vorjahres zum Thema »Shoah in der Bildenden Kunst« fortsetzen. Geladen waren Autorinnen und Autoren aus Ungarn, Frankreich und Deutschland, die sich in vier Podiumsrunden in unterschiedlicher Zusammensetzung zu je eineinhalb Stunden mit bestimmten Aspekten des Themas beschäftigen sollten. Es war eine sehr illustre Künstler-Runde aus mindestens drei Generationen: Zeitzeugen, Nachgeborene der 2. und der 3. Generation, noch dazu mit oder auch ohne direkte familiäre Beziehung zur Shoah.


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Kopflos in Liebe

Mittwoch, den 9. Mai 2012

Liebes Bärchen,

ich ziehe es vor, meinen Nachlass schon heute zu regeln. Und ganz gleich, was ich zum Zeitpunkt meines Todes besitzen sollte: Ich bestehe darauf, dass wie ausgeführt verfahren wird. Die Mietshäuser werden einiges abwerfen, zum Leben mehr als genug. Du wirst die Villa halten und Dir sicher sein können, dass kein dahergelaufener Matz Dir nur des Geldes wegen den Hof macht. Das wäre doch unangenehm.

Im Testament nicht erwähnt ist ein Luxemburger Konto (s. beiliegende Papiere). Ich habe eine Tochter in Prag. Sie heißt Eva und wird das Geld brauchen können. Ich vermache es ihr unter dem Vorbehalt, dass sie das kleine Restaurant in Prag, Kapucinská 4, sobald als möglich vom Staat zurückkauft. Sie kann es selbst führen oder verwalten lassen; das ist mir gleich. Aber sie muss es kaufen!

Soweit das Angenehme.


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Die Pajess stehen mir

Mittwoch, den 9. Mai 2012

M. C. Escher: Zeichnende Hände, 1948
M. C. Escher: Zeichnende Hände, 1948

••• Ich bin fertig mit der Überarbeitung des »Alphabet des Juda Liva«. Was ich und warum mit dem Text angestellt habe, werde ich später noch berichten. Anbei erst einmal eine Textprobe aus dem Epilog. Ich fühlte mich enorm an Szenen aus der »Leinwand« erinnert. Irgendwas an meinen Erzählern ist definitiv fragwürdig. Erschreckend auch, dass diese Erzähler – in jedem Buch bisher – unterwegs ihre Frauen verbummeln.


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