Wir sind die Urheber!
Mittwoch, den 16. Mai 2012»Wir sind die Urheber!« rufen über 100 namhafte Autoren in den Raum. Damit haben sie zweifellos recht. Nur bringen uns Resolutionen heute in der Sache nicht weiter. Die derzeitige Debatte scheint mir vor allem durch gegenseitiges mangelndes Verständnis der Positionen geprägt. Die Resolution lässt vermuten, dass es ernsthafte Bestrebungen gäbe, das Urheberrecht als »historische Errungenschaft bürgerlicher Freiheit gegen feudale Abhängigkeit« gänzlich abzuschaffen. Nicht einmal das Parteiprogramm der Piraten, die als Speerspitze der Urheberrechtsgegener betrachtet werden, gibt eine solche Lesart her. Was gefordert wird, ist eine Anpassung der Gesetze an die durch das Internet gesetzten neuen Gegebenheiten. Davor wird sich der Gesetzgeber nicht drücken können. Bevor jedoch gesetzgeberisch zur Tat geschritten wird, sollte erst einmal gewusst und verstanden (nicht nur gemutmaßt) werden, was das Benutzerverhalten der Online-Community bestimmt und welche Folgen ein reines Beharren auf dem derzeitigen Status Quo nach sich ziehen würde.