Archiv der Kategorie 'Ausser der Reihe'

Von der Kunst des Scheiterns

Samstag, den 3. Februar 2007

••• Da ahnt man nichts Böses und folgt einem via Literaturwelt. Das Blog. hereingekommenen Link zu einem Essay von Zadie Smith in der faz. Und dann das:

Wenn es stimmt, dass erstklassige Romane selten sind, dann stimmt auch, dass das, was wir als Literaturkanon bezeichnen, im Grunde die Geschichte des Zweitklassigen, das Vermächtnis ehrenwerten Scheiterns ist. Jeder Schriftsteller sollte stolz sein, wenn er in diese Liste aufgenommen wird, so wie jeder Leser sich glücklich schätzen sollte, diese Autoren zu lesen. Die Literatur, die uns wichtig ist, besteht aus vielen Fragmenten eines Versuchs, nicht aus dem Monument des Erreichten. Die Kunst liegt im Versuch, und die Anstrengung, die Welt außerhalb von uns zu verstehen, gestützt einzig auf das, was in uns ist, zählt zu den intellektuell und emotional schwierigsten Dingen, die man tun kann. Es ist die Pflicht des Schriftstellers. Und des Lesers. Hatte ich davon schon gesprochen?

Ein „must read“ für Autoren und alle, die davon träumen, es einst zu sein. Aber Vorsicht, der Artikel hat Überlänge!

Romane! Wenn ich es einmal recht bedenke, ist das wirklich ein Vorteil der Lyrik. Gedichte stossen mir zu; ich mache sie nicht. Ich denke dabei an niemanden, an keinen Leser, an kein Publikum. Bei einem Roman – und mein noch unveröffentlichter „perfekter Roman“ (im Sinne Zadie Smith‘) macht da keine Ausnahme – wird das wohl immer unmöglich sein. Das ist tragisch. Schade.

Blaubart

Mittwoch, den 31. Januar 2007

Blue Beard's Secret - © 2006-2007 by TwilightUnicorn
Blue Beard’s Secret – © 2006-2007 by TwilightUnicorn

In einem Walde lebte ein Mann, der hatte drei Söhne und eine schöne Tochter. Einmal kam ein goldener Wagen mit sechs Pferden und einer Menge Bedienten angefahren, hielt vor dem Haus still, und ein König stieg aus und bat den Mann, er möchte ihm seine Tochter zur Gemahlin geben. Der Mann war froh, daß seiner Tochter ein solches Glück widerfuhr, und sagte gleich ja; es war auch an dem Freier gar nichts auszusetzen, als daß er einen ganz blauen Bart hatte, so daß man einen kleinen Schrecken bekam, sooft man ihn ansah.


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Pause vom Lesen

Dienstag, den 16. Januar 2007

bce panorama by topleftpixel

••• Wer mal eine Pause vom Lesen braucht und stattdessen schauen und staunen möchte, sollte mal topleftpixel besuchen. Den RSS-Feed mit der „daily dose of imagery“ gibt es hier – eine schöne Ergänzung zur täglichen Dosis Dichtung hier.

Turmsegler per E-Mail

Montag, den 15. Januar 2007

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Im Café Kastanie…

Samstag, den 13. Januar 2007

••• Als ich Julias Buch 1997 las, gab es mir einen Kick, und es beschämte mich. Ohne mit der Wimper zu zucken, grad wie im Vorbeigehen erzählte sie die verstörendsten Dinge. Die Worte trafen genau, sie trafen unmittelbar. Und alles – so schien es mir – war echt.

Ich arbeitete damals gerade an der x-ten Iteration eines Manuskripts, an dem ich schon seit 1987 übe. Es besteht aus Monologen der beteiligten Personen. Für eine dieser Figuren – ein Mädchen – hätte ich mir diese Sprache gewünscht, dieses scheinbar unbeteiligte Erzählen, bei dem man doch nach jedem Satz genau spürt, wie sehr beteiligt, wie bis ins Tiefste beteiligt die Erzählerin gewesen war. So viel zum Kick.

Und die Beschämung?


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