Archiv der Kategorie 'Ausser der Reihe'
i carry your heart…
Mittwoch, den 14. Februar 2007Ich bin beschenkt worden
und werd es täglich wieder.
Das macht mich froh.
An Schneeflöckchen werd ich
ein Schneeflöckchen senden.
Das hält nicht lang
aber macht sie
froh.
entwürfe
Mittwoch, den 14. Februar 2007••• Zwei ehrwürdige deutsche Literaturzeitschriften mit über fünfzigjähriger Geschichte sind hier bereits ausführlicher erwähnt worden: Sinn und Form und Akzente. Deutlich jünger und in mancher Hinsicht auch frischer sind die Schweizer „entwürfe“, eine weitere deutschsprachige Zeitschrift für Literatur.
Ihre Wurzeln hat die Zeitschrift im Autorenforum „einspruch“, das 1986 bis 1991 von Max Frisch, Alexander J. Seiler, Arnold Künzli, Otto F. Walter, Erica Pedretti und Adolf Muschg herausgegeben wurde. Mitte der neunziger Jahre fusionierte „einspruch“ mit der nur vier Jahre vor dem Autorenforum gegründeten „zündschrift“. Herausgegeben wird das 150 Seiten starke Heft vierteljährlich in einer Auflage von etwa 1000 Exemplaren durch den Verein „entwürfe“. Dies gelingt nur dank der finanziellen Unterstützung durch die Stiftung Pro Helvetia, den Migros Kulturprozent und Förderabos, deren Abnehmer sich das Heft ein Vielfaches des aufgedruckten Preises von 12 € bzw. 19 Franken kosten lassen.
Geräusche in der Rotunde der Zeit
Mittwoch, den 7. Februar 2007••• Jeden zweiten Mittwoch kommt der Babysitter. Normalerweise gehen wir dann ins Kino. Heute sollte es etwas anderes sein. Auf dem Weg zur Arbeit war mir ein Plakat aufgefallen. In der Rotunde der Pinakothek der Moderne (wir sind in München) würde es einen John-Cage-Abend geben, das Konzert für Klavier und Orchester von 1958. Da sind wir also hin. Der Veranstalter hatte befürchtet, vor leerem Saal zu stehen, aber es war bis auf den letzten Platz alles besetzt.
Nun hat das „Klavierkonzert“ mit einem Konzert im gewöhnlichen Sinne wenig gemein. Es geht um Klänge im Raum, um Stille und – um Zeit. Den Musikern steht ein Angebot an Klangmaterial zur Verfügung. Die Aufführung bewegt sich zwischen Ausführungsfreiheit und wenigen, aber klaren Vereinbarungen, etwa zur Dauer einer Variation des Stücks. Und selbst hier kann es Überraschungen geben. Denn es gibt undirigierte und dirigierte Stücke. Die Aufgabe des Dirigenten ist es dabei, die Uhr des Musikers zu sein, die dieser selbst nicht hat. Er beschreibt mit den Armen den Lauf eines Sekundenzeigers ums Zifferblatt. An die Stelle der Zeitminute tritt so die gefühlte (und dirigierte Minute) des Dirigenten, der die Musiker folgen müssen.
Heute bin ich stolz
Dienstag, den 6. Februar 2007••• Heute bin ich besonders stolz – auf meine Frau. Ihr schönstes Moleskine hat sie mir für meine Turmsegler-Notizen geschenkt. Die vielen anderen füllt sie mit Zeichnungen. Nachdem in den letzten Jahren die Zeit für uns beide etwas knapp war, uns mit Kunst und Literatur zu beschäftigen, hat sie im letzten Jahr wieder begonnen zu zeichnen und sich an Artist-Card-Foren (ATC) zu beteiligen. Für diejenigen, die (wie ich damals) nicht wissen, was das ist: ATCs haben das Format von amerikanischen Kreditkarten. Man tauscht sie, einzeln oder in Themen-Sätzen, was einem mitunter sehr schwer fällt. Auf diversen Websites gibt es riesige Galerien, die von grossen Fan-Gemeinden frequentiert werden.
Ich durfte nur ab und an mal einen Blick auf einige Karten werfen. Doch jetzt darf ich ganz offiziell spannen. Sie hat ein eigenes Weblog gestartet, dessen Idee mir sehr gefällt: Sie zeigt neben besonders gelungenen ATCs (heute gibt es ein Mosaik eines sehr spannenden Satzes) auch ihre Skizzen und Übungen in grösseren Formaten als den ATCs.