Archiv der Kategorie 'Ausser der Reihe'

WP-Plugin SitemapTags

Donnerstag, den 1. März 2007

••• Die Rubrik „Ausser der Reihe“ wächst über Gebühr. Das soll so nicht bleiben. Eine Anmerkung ganz ausser der Reihe will ich heute aber doch noch machen.

Dieses Blog wird angetrieben durch WordPress und viele nützliche, frei verfügbare Plugins. Zwei davon, die ich sehr schätze, sind SimpleTagging und der Google Sitemap Generator. Ich habe ein kleines WordPress Plugin geschrieben, dass diese beiden Plugins verknüpft und die Tag-Seiten, die von SimpleTagging erzeugt werden, der Google Sitemap hinzufügt.

Bei Gelegenheit sollte das Plugin SitemapTags direkt die Konfiguration von SimpleTagging auslesen. Im Moment sind die beiden Konfigurationsoptionen noch direkt im PHP-Code einzusetzen. Wer das Plugin ausprobieren möchte, findet es hier. Anregungen für Verbesserungen nehme ich gern entgegen.

Und nun zurück zur Literatur…

Update 05.03.2007: SitemapTags is a WordPress 2.1.x plugin. It requires SimpleTagging and Google Sitemap Generator and adds all your tag URLs created by SimpleTagging to your Google Sitemap. The plugin has been updated to version 0.9.1. It now uses the SimpleTagging configuration. No further configuration should be necessary. Just upload, activate, enjoy.

Update 30.08.2007: SitemapTags has been updated to version 1.0.2. It can now also be used with WordPress 2.3 Beta as well as WordPress 2.1.x and 2.2.x. Whenever the plugin detects the presence of SimpleTagging it will use it. If SimpleTagging cannot be found and SitemapTags detects a WordPress version higher or equal 2.3-beta1 it will use the WordPress tagging configuration. Even in this case the plugin Google Sitemap Generator is still required. As before there is no need to edit the plugin source, and you don’t have to configure any options. Just install, activate and enjoy!

Disposable?

Donnerstag, den 1. März 2007

••• Die Jury des Lead Academy Award hat das SZ-Magazin zu Deutschlands bester Zeitschrift gekürt. Das ist sicher kein Fehlgriff. Aber darum geht es mir gar nicht. Worum es mir geht, ist das Interview mit dem Jury-Vorsitzenden Markus Peichl, der im Gespräch mit WELT ONLINE, einräumt, dass es nicht nur Grund zum Feiern gibt.

Aufmerksam geworden bin ich darauf via popkulturjunkie. Los geht es harmlos: Man redet über Vanity Fair, Park Avenue, Magazin-Niedrigpreise… Doch dann erinnert mich Herr Peichl plötzlich an meine Journalistenjahre:

… die Leute werden mit so viel Mittelmaß erschlagen, dass sie das Gute nicht mehr sehen. Erinnern Sie sich an die Hitler-Parodie mit Helge Schneider? Die Frage „Darf man über Hitler lachen?“ war die Sau, die eine Woche lang durchs mediale Dorf gejagt wurde. Danach war die Sache vergessen, der Film floppte, basta. Dasselbe passierte mit dem Uschi-Obermaier-Film. Ein Riesenzirkus. Bereits vor dem Filmstart war alles vorbei, der Film ein Riesenflop, kein Mensch redete mehr darüber. Das ist das Problem, mit dem die Printmedien zu kämpfen haben. Selbstverschuldet lassen sie sich im Kampf gegen schnellere Medien auf das Gebot der Nichtsubstanz und das Verdikt der Geschwindigkeit ein. Journalisten haben keine Zeit mehr zu recherchieren, sich etwas genau anzuschauen und darüber nachzudenken.

Diese Zeit hatten wir schon damals nicht. Jedenfalls nie genug. Und ich habe sogar für Monatsmagazine gearbeitet, bei denen es eine Woche nach Redaktionsschluss immerhin ein bis zwei ruhigere Tage gab, in denen man manchen Dingen gründlicher nachgehen konnte.

Ein wenig später gibt Peichl preis, was er gar nicht mehr hören mag.

… diesen Satz, den Printmedien-Leute so gern von sich geben, wenn sie ihre Angst vor Online-Medien vertreiben wollen: „Wir werden gegen das Fast-Food-Medium Internet bestehen, denn der Leser möchte Selektion, und genau die geben wir ihm: Wir trennen das Wichtige vom Unwichtigen.“ Stimmt einfach nicht. Alles nur Alibi-Wunschdenken. Die Printmedien verbreiten viel zu viel völlig ungefilterte Information im Affenzacken hinaus in die Welt.

Mir ist völlig unklar, warum noch immer und immer wieder das Internet als Fast-Food-Medium verschrien wird. Nur Disposables? Keine Gründlichkeit? Untermittelmässigkeit? – Diposabler, ungründlicher, untermittelmässiger als in der durchschnittlichen Printmedien-Redaktion kann es hier draussen gar nicht zugehen.

Apropos Gründlichkeit: Der demletzt erwähnte Kampusch-Essay im „Wespennest“ war mitnichten von Peter Moeschl verfasst, sondern von Rainer Just. Ich habe das korrigiert, anders als die vielen Fehler, die mir in meinen Zeitschriftenartikeln untergekommen sind und die nicht korrigierbar waren. Ich danke der aufmerksamen Leserin aus Wien für den Hinweis!

Die fünfte Sonne

Donnerstag, den 1. März 2007

Miloslav TroupIns Unendliche entfloh die Zeit. Aus dem Unendlichen kehrt sie zurück. Fern, ganz fern hinter dem Großen Ozean fliegt in unendlicher Höhe eine Schlange mit gewaltigen Flügeln, sie fliegt über rauchende Vulkane, die ihr mit heißem Atem ungeheure Kraft verleihen, sie fliegt über Dschungel, deren Schreie und Farben ihren Hunger und Durst stillen, sie fliegt über die endlose Prärie, die sie im Fluge wiegt. Die Schlange mit den gewaltigen Flügeln hat sich von Anfang der Welt an alles ins Gedächtnis geprägt, hat sich all das eingeprägt, was man sich seit eh und je auf der ganzen Welt erzählt über das, was war und ist und kommen wird. Lassen wir uns forttragen über das Große Wasser, über Vulkane, Dschungel und Prärie, hören wir, was die Schlange mit den gewaltigen Flügeln erzählt.

aus: „Die fünfte Sonne“
Indianerlegenden Mittel- und Südamerikas
Nacherzählt von Vladimir Hulpach
mit Illustrationen von Miloslav Troup

••• Atztekische Märchen waren mein erstes Zusammentreffen mit lateinamerikanischer Literatur. In kurzem Abstand bekam ich von meinen Eltern zwei Bücher von Valdimir Hulpach geschenkt mit prächtigen Illustrationen von Miloslav Troup. Ich konnte damals noch nicht lesen. Sicher ist meiner Mutter bitter Unrecht getan, wenn ich sage, ich erinnere mich besonders an jene Male, als mir mein Vater zum Einschlafen aus diesen Büchern vorlas. Es kam vielleicht nicht so oft vor, aber seine Mimik war unvergleichlich, wenn er versuchte, die schwierigen Namen auszusprechen: Tezcatlipoca, Quetzalcoatl, Teccuciztecatl…

Heute habe ich zum ersten Mal meinen Kindern aus diesen Büchern vorgelesen, eine Geschichte vom raffinierten Spinnenmännchen Anansi. Das war noch nicht so schwierig. Aber auch wenn wir später zu den Göttergeschichten kommen, werde ich es leichter haben als mein Vater damals. Ich habe da jetzt einfach ein bisschen mehr Übung…

Gezüchteter Gruppenzwang

Mittwoch, den 28. Februar 2007

47 ••• Soll man diesen Beitrag wirklich zur Lektüre empfehlen? Ich muss es, wenn sich etwas in mir auch dagegen sträubt. Wirklich überraschend ist es nicht, immer mehr Personen der Gruppe 47 verstrickt zu finden in die braune Vergangenheit. Man sollte Bescheid wissen, sicher, aber was dann? Das Literaturwelt-Blog, das dankenswerterweise auf den taz-Artikel aufmerksam macht, zitiert den entscheidenden Satz:

…letztendlich beruhte das ganze erfolgreiche Konzept der Gruppe 47 von Anfang an auf Prätention – und Medienmacht. Was man daraus vielleicht lernen kann: Vor 60 Jahren saßen ein paar Publizisten zusammen und erklärten sich selbst zur Elite. Vielleicht kann aus so etwas nie etwas Gutes werden. Gruppenzwang fördert Unaufrichtigkeit.

Ich habe – ob zu Recht oder Unrecht – in dieser Gruppe immer eine PR-Veranstaltung gesehen, umso unangenehmer, da man das Zeigefingerschwenken als Trampolin benutzte, um sich so ganz nebenbei in die Höhen eines hohen Bekanntheitsgrades zu befördern. Solch propere moralische Instanzen sind mir einfach verdächtig, heissen sie nun Grass oder Friedmann – kein Unterschied. Und um es klar zu sagen: Jedem seine Irrtümer! Nichts ist menschlicher. Das Aufspielen ist das Widerliche, das Vordrängen, das Besserwissen, um nur ja häufig und gut beleuchtet auf der Bühne zu stehen.

Es ärgert mich, dass ich nicht aufhören kann, mich über Grass und Freunde zu erregen. Warum es mich ärgert? Weil der Aufruhr wieder Zeitungs- und Magazinseiten füllt, weil er wieder der Publicity dieser Herr- und Frauschaften dient.

„Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass…“ Ich würde mir Gleichgültigkeit wünschen. Aber die Publicity-Masche von damals zieht immer noch.

Hiob

Mittwoch, den 28. Februar 2007

Hiob - SzenenfotoEs war ein Mann im Lande Uz, der hieß Hiob. Der war fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und mied das Böse. Und er zeugte sieben Söhne und drei Töchter, und er besaß siebentausend Schafe, dreitausend Kamele, fünfhundert Joch Rinder und fünfhundert Eselinnen und sehr viel Gesinde, und er war reicher als alle, die im Osten wohnten. Und seine Söhne gingen hin und machten ein Festmahl, ein jeder in seinem Hause an seinem Tag, und sie sandten hin und luden ihre drei Schwestern ein, mit ihnen zu essen und zu trinken. Und wenn die Tage des Mahles um waren, sandte Hiob hin und heiligte sie und machte sich früh am Morgen auf und opferte Brandopfer nach ihrer aller Zahl; denn Hiob dachte: Meine Söhne könnten gesündigt und Gott abgesagt haben in ihrem Herzen. So tat Hiob allezeit.

Es begab sich aber eines Tages, da die Gottessöhne kamen und vor den Herrn traten, kam auch der Satan unter ihnen. Der Herr aber sprach zu dem Satan: Wo kommst du her? Der Satan antwortete dem Herrn und sprach: Ich habe die Erde hin und her durchzogen. Der Herr sprach zum Satan: Hast du achtgehabt auf meinen Knecht Hiob? Denn es ist seinesgleichen nicht auf Erden, fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und meidet das Böse. Der Satan antwortete dem Herrn und sprach: Meinst du, daß Hiob Gott umsonst fürchtet? Hast du doch ihn, sein Haus und alles, was er hat, ringsumher beschützt. Du hast das Werk seiner Hände gesegnet, und sein Besitz hat sich ausgebreitet im Lande. Aber strecke deine Hand aus und taste alles an, was er hat: was gilt’s, er wird dir ins Angesicht absagen! Der Herr sprach zum Satan: Siehe, alles, was er hat, sei in deiner Hand; nur an ihn selbst lege deine Hand nicht. Da ging der Satan hinaus von dem Herrn.


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RSS-Candy

Dienstag, den 27. Februar 2007

Turmsegler Kommentare ••• Da sich die RSS-Abos heute verdoppelt haben, ein Dankeschön an die Abonnenten: Ab morgen gibt es im RSS2-Feed die vollständigen Beiträge. Wäre trotzdem schön, wenn ab und an noch jemand auf der Site selbst vorbeischaut…

Wespennest

Montag, den 26. Februar 2007

wespennest - zeitschrift für brauchbare texte und bilder ••• Bevor ich nach den Abschweifungen der letzten Woche wieder zur Lyrik zurückkehre, soll noch ein Versprechen eingelöst werden, nämlich von der österreichischen Literaturzeitschrift „wesepennest“ zu berichten, deren Ausgabe Nr. 145 Anfang diesen Monats zur Rezension hier eintraf.

„Brauchbare Texte und Bilder“ lautet der Untertitel der Zeitschrift aus Wien, die vierteljährlich mit einem Umfang von 112 grossformatigen Seiten in einer Auflage um die 5000 Stück erscheint. Herausgegeben vom „Verein Gruppe Wespennest“ wird die Zeitschrift dank einer Vertriebskooperation mit C. H. Beck über den Buchhandel ausgeliefert. Brauchbar – das ist in diesem Fall pures Understatement. Was die Redaktion, unterstützt durch freie Mitarbeiter aus aller Welt, hier jeweils unter einem Schwerpunktthema zusammenstellt, ist mehr als brauchbar.


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