Archiv der Kategorie 'Ausser der Reihe'

Verluste

Donnerstag, den 26. Juli 2007

George Tabori (1914 – 2007)
Ulrich Mühe (1953 – 2007)

••• Sie hätten noch Zeit haben sollen…

Perkampus tritt ab

Mittwoch, den 25. Juli 2007

da ich mich nun aufmachen muss, in irgendeiner weise geld zu verdienen, stelle ich meine aktivitäten als schriftsteller ein. das hatte ich in den 90igern schon einmal versucht und es ist mir zumindest drei jahre lang gelungen.

••• Abtritt als Auftritt. Die Scheinwerfer mitten ins Gesicht. Dichter, die wirklichen, mein Lieber, treten ab, wenn sie in die Grube fallen. Alles andere ist Seife. Pathetic!

10. Av (Chatzot)

Mittwoch, den 25. Juli 2007

••• Der Tempel brannte von Tisha b’Av die ganze Nacht hindurch, weithin sichtbar. Am 10. Av, gegen Mittag, war das Werk der zerstörerischen Horden vollendet. Deswegen gelten die Trauervorschriften in abgeschwächter Form noch bis zum 10. Av bis Chatzot, der Mitte des Sonnentages. Das war heute gegen 13.30 Uhr. Um 14:00 erhielt ich die folgende Nachricht:

Der Kuckuck ist tot. Unterm Nest, auf das er es abgesehen hatte, liegt er mit abgerissenem Kopf. Sein Blut versickert im Staub. Mag der Kadaver vermodern.


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Tisha b’Av

Dienstag, den 24. Juli 2007

Zerstörung des Tempels in Jerusalem
„Zerstörung des Tempels in Jerusalem“ von Francesco Hayez

••• Heute ist Tisha b’Av, der 9. Av des hebräischen Kalenders. Es ist der Jahrestag beider Tempelzerstörungen, der Jahrestag der Niederschlagung des Bar-Kokhba-Aufstands, der Jahrestag diverser Kreuzzugsprogrome, der Jahrestag der Verteibung der Juden aus Spanien (1492), der Jahrestag der Befehlsausgabe durch Hermann Göring an SS-General Reinhard Heydrich (1941) zur „Endlösung der Judenfrage“.

In einer alten portugiesischen Synagoge in Amsterdam, so wurde mir berichtet, treffen sich die Männer in der Nacht zur Lesung der „Klagelieder“. Jeder, der eintritt, grüsst die anderen mit dem Satz: „Wir sind Tote, alle!“


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Kleinverleger am Wannsee

Dienstag, den 24. Juli 2007

„Als Kleinverleger muss man Spinner und Zocker sein und Demütigungen ertragen können“, bringt der Verleger zu Klampen des gleichnamigen Verlages seine Überlebensstrategie auf den Punkt. „Das Problem ist der Buchhandel. Die Leser sind da“, erzählt der Chef von Jung & Jung aus Salzburg. In seinem Verlag ist „Clarel“ erschienen, ein über 600 Seiten langes Gedicht von Herman Melville, dem Verfasser von „Moby Dick“. Große Verlage und der Buchhandel scheuen das Risiko, auf schwer verkäuflichen Büchern sitzen zu bleiben.

Besonders hart betroffen: Erzählungsbände deutscher Autoren und Lyrik. „Viele Verlage nehmen die Lyrik einfach aus ihren Programmen“, berichtet Daniela Seel von Kookbooks. So habe Dumont die Lyrik einfach gestrichen und die Dichter auf die Straße gesetzt. Die junge Verlegerin wirbt mit dem Slogan „Poesie als Lebensform“; Dichtung gehört für sie zum Leben.

Grit Poppe, in: „Die Nische als Lebensform“
Märkische Allgmeine vom 16.07.2007

••• Unter dem leicht irreführenden Banner „Gartenmesse“ kamen letzte Woche im Literarischen Colloqium Berlin bereits zum zweiten Mal Autoren und Kleinverleger zusammen — zum Kennenlernen, Lesen und Sinnieren übers Verlagsgeschäft in deutschen Landen.

Sollte Dichtung und Literatur jenseits des Mainstreams allgemein in Deutschland künftig noch eine Überlebenschance haben, dann — das machen die Wortmeldungen der Verleger deutlich — werden wir es den konzernunabhängigen Kleinverlagen zu danken haben, die unter hohem persönlichen Einsatz und oft am Rande des Existenzverlusts ihre Programme gestalten.

Eleni Karaindrou

Sonntag, den 22. Juli 2007

Eleni Karaindrou - © Pepi Loulakaki / ECM Records
Eleni Karaindrou – © Pepi Loulakaki / ECM Records

••• Vielen Dank an nirmāna-cittāny für diesen Tip. Bislang kannte ich nur den Soundtrack zu Ulysses Gaze. Eine traumhafte Musik. Wunderbar, nun hier in andere Werke von ihr hineinhören zu können.

Gefrässiges Lumpenpack

Sonntag, den 22. Juli 2007

Cuculus canorus
Cuculus canorus, vulgo: Kuckuck

••• Dass ich nun diesem gefrässigen Betrüger noch begegnen muss, hätte ich nicht gedacht. Es ist immer wieder erstaunlich und erschreckend, mit welcher Nonchalance in diesem Land Maschinen über Menschen entscheiden. Nun gilt es erst einmal, die schamlosen Begehrlichkeiten des Staates in halbwegs verträgliche Bahnen zu lenken. Dann kann es weitergehen mit der Literatur.