Archiv der Kategorie 'Ausser der Reihe'

Der poetische Motor

Dienstag, den 16. Oktober 2007

••• Zu meinen Journalistenzeiten kursierte jeweils am Tag vor Redaktionsschluss ein Witz der – wenn ich mich recht erinnere – auf einen Dilbert-Cartoon zurückging.

A: Um schreiben zu können, muss ich in der richtigen Stimmung sein.
B: Und was für eine Stimmung ist das?
A: (nach einer Pause) Panik, Panik, Panik!

Der Redaktionsschluss für die spa_tien-Sonderausgabe „Was sind literarische Weblogs?“ rückt unerbittlich näher. Schlimm genug, wenn die eingeladenen Weblog-Autoren nur zögerlich liefern. Aber wenn auch die Herausgeber mit ihren Beiträgen nicht fertig werden… Jetzt grüble ich schon seit Wochen, was ich zusammenstellen und zum „Turmsegler“ schreiben könnte. Nun habe ich zumindest einen Entwurf für den Einleitungstext: Der poetische Motor.

Bevor ich aufgehört habe zu schreiben, habe ich aufgehört zu lesen. Wer nicht sprechen mag, hat keinen Verlust durch Schweigen. Nicht mehr zu lesen aber – zumindest was Dichtung betrifft – ist ein Verlust. Ich möchte wieder beginnen.

Mit diesen Worten begann der erste Beitrag meines Weblogs „Turmsegler“. Und sie waren gelogen.


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Romane verbietet man nicht

Samstag, den 13. Oktober 2007

Bücher, schon gar nicht Romane, verbietet man nicht. Man verbrennt sie schließlich auch nicht. Ein Land, dessen Rechtssystem nicht begreift, dass man bestimmte Bereiche der Freiheit nicht antasten darf, macht mir einerseits Angst, andererseits macht es mich wütend.

••• Maxim Billers Roman „Esra“ ist nun tatsächlich auch letztinstanzlich – vom Bundesverfassungsgericht – verboten worden. Die beiden Damen, die sich darin porträtiert fanden, haben sich somit endgültig mit ihrer Klage durchgesetzt. Sie sahen ihre Persönlichkeitsrechte verletzt. Schadenersatz und ein Verbot des Buches haben sie sich erstritten. Ich sehe darin ein erbärmliches Armutszeugnis nicht nur der deutschen Justiz sondern auch des deutschen Verständnisses von Freiheit der Kunst (und letzten Endes auch der Presse).


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Extended Tagging for WordPress 2.3

Mittwoch, den 10. Oktober 2007

••• One of the most anticipated new features in WordPress 2.3 is the integrated tagging system. What it lacks, however, is the comfort and the great management interface that former tag plugins like SimpleTagging used to provide.

Amaury Balmer – maintainer of the SimpleTagging plugin – has just released a successor plugin called SimpleTags for WordPress 2.3. It comes with all the comfort we know from SimpleTagging but integrates itself into the core tagging system of WordPress 2.3. On top of that it comes with national language support and language files for German, French, Japanese and others.

It’s tidy, working – in a word: just great.


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What Goes In Must Come Out

Mittwoch, den 3. Oktober 2007

••• Bevor ich mich wieder verabschiede in die Schlussfeiertage, hier noch ein Link zum Blog der Herzdame. Das knüpft, finde ich, direkt an die Erkenntnis Anton Egos an.

What goes in must come out, sagt sie.

And what goes out must have gotten in, antworte ich.

Worte eines Kritikers

Mittwoch, den 3. Oktober 2007

Anton Ego, aus: "Ratatouille"  © Disney/Pixar
Anton Ego, aus: „Ratatouille“ — © Disney/Pixar

••• „Ratatouille“ hatte heute in Deutschland Kinopremiere. Und ich bin mit meinen Kindern hin. Es geht um eine Ratte, die zu einem begnadeten Koch wird, weil sie sich das Lebensmotto eines grossen Pariser Sternekochs zu Herzen nimmt: Jeder kann kochen.


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Indie-Verlage

Dienstag, den 2. Oktober 2007

••• Immer mal wieder lohnt der Besuch im virtuellen „Literaturcafé“ – heute zum Beispiel.

Anika Stracke berichtet im Weblog des Literaturcafés über Erfahrungen und Recherchen im Umfeld der unabhängigen kleinen Verlage, von denen hier auch schon des öfteren die Rede war. Dabei prägt sie einen Begriff, den ich so – auf deutsche Literaturverlage angewendet – noch nicht vernommen habe: Independent-Verlage.

Auf den Punkt gebracht unterscheiden sich die Independents von den großen Publikumsverlagen durch: weniger Konkurrenz untereinander, mehr Vielfalt, weniger Geld, mehr literarische Freiheit.

Interessante Lektüre. Und sehr viele Verlagsnamen, von denen ich bislang noch nichts wusste. Da gibt es wieder einiges nachzuforschen.

Perfide

Samstag, den 29. September 2007

••• Ich habe sehr viel geschlafen. Das hat gut getan. Und ich habe geträumt, was auch wohltuend war nach so langer Zeit kurzer Nächte voll bleiernen Schlafs ohne jeden (erinnerbaren) Traum.

In einem dieser Träume sass ich am Schreibtisch und las ein neues Gedicht, wieder und wieder. Es war wunderbar, es war vielleicht sogar perfekt, einfach gelungen vom ersten bis zum letzten Wort. Und ich freute mich darüber unbändig wie ein Kind über einen Glitzerstein. Die Freude füllte mich noch ganz und gar aus, als ich erwachte.

Perfide ist nur, dass ich mich zwar an den Traum erinnere und die Freude noch nachschmecken durfte. An das Gedicht aber erinnere ich mich nicht, an keine einzige Zeile.