Archiv der Kategorie 'Ausser der Reihe'

Zweitverwendung

Sonntag, den 26. Oktober 2008

Various book installations in The Floating Exhibition, Serpentine Pond, London. by Selina Swayne
Various book installations in The Floating Exhibition, Serpentine Pond, London.
© by Selina Swayne

••• Wenn sie zum Lesen nicht taugen, kann man aus Büchern noch tolle Sachen machen…

Danke an die Herzdame

I want to publish!

Samstag, den 11. Oktober 2008

© Steve Lafter

© Steve Lafter

••• Schickt mir gerade die Herzdame. Ganz schön keck!

Frida Kahlo aus Paris

Freitag, den 10. Oktober 2008

Frida Kahlo
Frida Kahlo

Ich habe beschlossen, alles zur Hölle zu schicken und haue ab aus Paris, bevor ich noch selbst verrückt werde. Du hast keine Vorstellung, was diese Leute für Miststücke sind. Ich könnte kotzen. Sie sind so verdammt »intellektuell« und mies, dass ich sie nicht mehr ertragen kann. Es ist wirklich zu viel für meinen Charakter. Ich sitze lieber auf dem Markt von Toluca auf dem Boden und verkaufe Tortillas, als noch irgendwas mit diesen »Künstlerschlampen« von Paris zu tun zu haben. Sie sitzen stundenlang in den Cafés, wärmen sich die edlen Hintern und reden ohne Unterbrechung über »Kultur«, »Kunst«, »Revolution« und so weiter und so fort und halten sich dabei für die Götter der Welt, während sie den unglaublichsten Unsinn träumen und die Luft mit Theorien verpesten, und zwar Theorien, die nie aufgehen. Am nächsten Morgen haben sie nichts zu essen im Haus, weil keiner von ihnen arbeitet, und sie leben als Parasiten einer Meute reicher Schlampen, die ihre »Genies« und »Künstler« verehren. Scheiße und nichts als Scheiße sind sie. Ich habe Diego oder Dich nie die Zeit verplempern sehen mit blödem Tratsch und »intellektuellen« Diskussionen. Deswegen seid ihr richtige Männer und keine lausigen »Künstler«. Gee weez!

Frida Kahlo in einem Brief an Nickolas Muray


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Yom Kippur

Mittwoch, den 8. Oktober 2008

Shofar

Susanne Lange zu Don Quijote

Donnerstag, den 11. September 2008

Ein […] Faszinosum des Romans ist die Beziehung zwischen Fiktion und Wirklichkeit. Don Quichote erfindet sich seine ganze Wirklichkeit. Er muss sich nur sagen: „Ich bin Ritter“ und er ist Ritter. „Das, was ich da sehe sind Riesen“ und es sind Riesen für ihn. Wie dann seine ganze Umwelt darauf reagiert und wie er wiederum auf die Reaktion der Umwelt selbst reagiert, das ist ein faszinierendes Spiel von Reflektionen und Brechungen, von Wirklichkeit und Fiktion. Das ist so ungeheuer modern, wie es kaum Autoren nach ihm so raffiniert erreicht haben.

[Der Roman] bricht immer wieder die Erzählebenen. Eigentlich ist der Don Quichote – was mir als Übersetzerin sehr spannend erscheint – eine fiktive Übersetzung aus dem Arabischen. Cervantes bezeichnet sich gar nicht als Autor, sondern nur als jemand, der etwas wiedergibt, was übersetzt wurde. Und der vermeintlich übersetzte Text ist wiederum auch nur eine Erzählung von jemand anderem. Dieses Spiel mit den Erzählebenen: Es wird einfach erzählt, dann wird wieder plötzlich der imaginäre, arabische Geschichtsschreiber hineingezogen und der Übersetzer für irgendwas verantwortlich gemacht, was er aus dem Arabischen nicht richtig übertragen hat. So wird immer irgendwie eine kleine Unsicherheit in die Erzählebene eingeschmuggelt. Man muss sich vorstellen, dass Cervantes im Grunde schon seine eigene Übersetzung kommentiert, was natürlich eigentlich vollkommen unmöglich ist. Es ist also ein ganz verrücktes Spiel von Erzählebenen und manchmal hat man als Übersetzer das Gefühl, dass man sich nicht wundern würde, wenn man in diesem Roman schon selbst als Figur existiert.

••• Eben finde ich zufällig ein Interview, das arte mit Susanne Lange anlässlich ihrer Neuübersetzung des »Don Quijote« führte. Mich würde einmal interessieren, wer von den Turmseglern das Opus ganz gelesen hat. Ich oute mich freiwillig: ich nicht. Aber sobald Susanne Langes Neuübersetzung eintrifft, werde ich es in Angriff nehmen.