Archiv der Kategorie 'Ausser der Reihe'

Schreibheft

Montag, den 5. November 2007

Schreibheft Nr. 69 Ezra Pound im St. Elizabeths••• Über eine Erwähnung in A. N. Herbsts »Dschungel. Anderswelt«> bin ich auf eine Literaturzeitschrift aufmerksam geworden, die ich wirklich schon länger hätte kennen sollen. Die Rede ist vom „Schreibheft“, dessen Ausgabe 69 zum Schwerpunktthema „Ezra Pound – Die Jahre im St. Elizabeths Hospital“ mir freundlicherweise zur Rezension zugesandt wurde.

Die erste Ausgabe des „Schreibheft“ erschien vor 30 Jahren. Norbert Wehr, der das Heft seit nunmehr 25 Jahren allein herausgibt, war fast von Anfang an dabei und glüht – man spürt es deutlich im Gespräch mit ihm – für dieses anspruchsvolle Unternehmen einer Literaturzeitschrift, die mehr sein will als Vorveröffentlichungsorgan, Modenspiegel oder Genrejournal.


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Schmidt liest Proust

Sonntag, den 28. Oktober 2007

Und selbst, wenn es nicht reicht, Proust zu lesen, um Becketts Proust-Essay zu verstehen, wird man zumindest wissen, was Proust geschrieben hat. Zu wissen, was Proust geschrieben hat, ist sicher das Minimalziel einer Proust-Lektüre. […] Das einzige, was stört, ist die ständig wiederkehrende Zwangsvorstellung, vom Balkon zu springen, mal sieht man sich sitzend, wie im Schwimmbad von der Kante plumpsen, mal wie beim Hochsprung mit einer eleganten Rolle über die Balkonbrüstung hechten.

••• Im Jahr 2006 unternahm Jochen Schmidt den Versuch, Proust zu lesen. Jeden Tag 20 Seiten der „Suche nach der verlorenen Zeit“. In seinem Blog „Schmidt liest Proust“ berichtete er davon. Obiges Zitat ist ein winziger Auszug aus den Reflektionen seiner Lektüre-Erfahrung.

Ganze 180 Tage waren eingeplant. Und allein dieses bewunderungswürdige Blog umreisst ganz klar, was den zweiten Grund ausmacht, warum ich Proust nicht weiterlese. Da ist es einem Autor gelungen, mir auf 67 Seiten so etwas wie den Gipfel einer Prosa-Leseerfahrung zu bescheren. Sein literarischer Rang ist für alle Zeiten mit diesem ersten Kapitel – zumindest für mich – zementiert. Aber das genügt diesem Autor nicht. Er will mir darüber hinaus abverlangen, dass ich mindestens 180 Tage (bei disziplinierter Lektüre von 20 Seiten pro Tag) ausschliesslich mit ihm verbringe, mit seinen ausufernden Beschreibungen, mit seinen Wiederholungen, mit seiner unerträglichen Perfektion des Schreibens. Er will mir 180 Tage meines Lebens nehmen und im Tausch dafür seines geben. Aber ich will es nicht haben.


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Interviews im Playboy

Mittwoch, den 24. Oktober 2007

Roberto Bolaño
Roberto Bolaño

Den „Playboy“ lese ich wirklich gerne. Die bringen immer so interessante Interviews.

(Anonymer Kalauer)

••• Letzten Freitag ist eine weitere Literaturzeitschrift zur Rezension eingetroffen: das von Norbert Wehr herausgegebene „Schreibheft“. Die aktuelle Ausgabe widmet sich auf über 200 Seiten keinem Geringeren als Ezra Pound. Bevor ich vom „Schreibheft“ berichten kann, werde ich sicher zur Sichtung noch ein paar Tage brauchen. Das Einstiegsschmankerl des Heftes will ich jedoch vorab schon erwähnen. Es handelt sich um den Nachdruck eines Interviews aus dem mexikanischen „Playboy“. Mónica Maristain interviewte für die Juli-Ausgabe des Jahres 2003 Roberto Bolaño.


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Schreibmaschinen

Dienstag, den 23. Oktober 2007

Friedrich Nietzsches Schreibmaschine

Diese Schreibmaschine reicht an die Berühmtheit ihres Besitzers fast heran. Dessen Freund Paul Rée brachte dieses damals neuartige Schreibgerät im Februar 1882 als Geschenk in Friedrich Nietzsches Winterquartier nach Genua.

••• Von Paul Austers Schreibmaschine war hier schon die Rede. Und obigen Fund der Herzdame wollte ich den Turmseglern auch nicht vorenthalten.

Ich selbst schreibe Gedichte nach wie vor mit der Hand. (Der besagte Brief blieb übrigens unbeantwortet…)

Für Prosa, Mails, Briefe & Co. muss das Keyboard herhalten. Letzteres hat seit meinem letzten Reinigungsversuch (mit nichts als einem feuchten Tuch!) einen Defekt. Einige Tasten auf dem Nummernblock funktionieren nicht mehr und – das ist das eigentliche Problem – die Taste mit dem Aufwärtpfeil verweigert den Dienst. Das ist störend. Denn so geht es schliesslich nur noch nach unten und seitwärts; und wer kann das auf Dauer schon zulassen?

Ich habe nun einen Ersatz bestellt, der sich unwesentlich moderner ausnimmt als die Schreibgeräte von Nietzsche und Auster…

Apple Keyboard

Auch dieses Modell, sei angemerkt, schreibt jedoch nicht von selbst.

Literatur in der Bloggerei

Sonntag, den 21. Oktober 2007

Bloggerei.de

••• Als ich vor etwa einem Jahr überlegte, wie das literarische Weblog aussehen könnte, das ich starten wollte, ging ich natürlich zunächst einmal bei Google, Technorati & Co. auf die Suche. Die Ausbeute war nicht eben erheblich. Ich stiess auf litblogs.net und einige Einzelkämpfer, die sich vor allem Rezensionen und Nachrichten aus dem Literaturbetrieb verschrieben hatten. Ich dachte mir schon damals: Das kann nicht alles sein, was in der deutschen Blogosphäre zum Thema Literatur kursiert.

Blog-Verzeichnisse können einem bei einer solchen Suche weiterhelfen. Die Bloggerei beispielsweise, die damals noch im Beta-Betrieb befindlich war.


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Betriebsstörung

Samstag, den 20. Oktober 2007

••• Der Turmsegler war heute über mehrere Stunden nicht zu erreichen. Alle WordPress-Plugins waren deaktiviert, so dass die Site nicht angezeigt werden konnte. Ich hoffe, dass es sich nicht um eine Sicherheitslücke in WordPress handelt, denn das Phänomen ist schon sehr merkwürdig. (Eben ist es ein weiteres Mal aufgetreten.)

Offensichtlich hat in jedem Fall mein Hoster ein gehöriges Problem. Die Störung scheint noch anzudauern. Immer wieder ist die Datenbank nicht erreichbar. Ich bitte, die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen. Ich habe ein Support-Ticket geöffnet und hoffe, servage.net wird sich der Sache umgehend annehmen.

sex sells

Donnerstag, den 18. Oktober 2007

Bondage Composition - © Marcus Ranum
Bondage Composition — © Marcus Ranum

••• Die Herzdame hat Recht behalten: Das Interesse des Web-Publikums an Bondage ist höher als das an WordPress Plugins. Und es ist sicher höher als das an Literatur. Die Favoritenliste beweist es. Interessant, was sich so aus der Nische in den Mainstream und vice versa bewegt…