Archiv der Kategorie 'Ausser der Reihe'

Kinski Jesus Christus Erlöser

Mittwoch, den 21. Mai 2008

Kinski Jesus Christus Erlöser

••• Als Jugendlicher war ich unverbrüchlicher Kinski-Fan. Ich liebte ihn in den Herzog-Filmen und als Autor nicht minder. Ich hatte auch gar nichts einzuwenden gegen den Größenwahn. Wenn einer – und das meinte ich – der größte Schauspieler des 20. Jahrhunderts ist, warum soll er sich nicht selbst so nennen?


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Ganz und gar unrealistisch!

Dienstag, den 20. Mai 2008

Wir können uns des Eindrucks nicht erwehren, dass Sie ein sehr verwirrter, paranoider Autor sind, der irgendwie auf die Nachtseite geraten ist oder schon immer dort war. Ihre Erzählung stellt eine ernsthafte Gefahr dar für Sie selbst und andere! Dennoch wünschen wir Ihnen alles Gute.

••• U. T. Rossel Escalante Sánchez – Lektorin eines namentlich nicht näher bezeichneten Verlagshauses – lehnt Herrn p.- als Autor und dessen neueste Prosa „Die Geschichte des Uhrenträgers“ per Brief brüsk ab: „Ausnahmsweise werden wir unsere Ablehnung begründen, weil es diesmal so einfach ist…“


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Belletristik

Dienstag, den 20. Mai 2008

Harry Rowohlt übersetzt für uns das Wort „Belletristik“ ins Deutsche:

Bücher, die kein Schwein liest.

Das gesamte Interview mit der Hamburger Morgenpost kann man online nachlesen.

You know I’m no good

Mittwoch, den 14. Mai 2008

Amy Winehouse: You know I’m no good (live)

••• Ein kleines Wieder-Willkommen für die Herzdame, die heute nach kurzer Abwesenheit zurückkehrt… Als ich das Video gestern entdeckte … wow, knock out. Und wenn wir schon gerade von bewusstseinserweiternden Drogen sprachen: welche Verschwendung von Talent, wenn es mit dieser Dame weiter so schnurstracks abwärts ginge.

Der Text übrigens hat es mir auch angetan. Gleich zwei Fragen kamen auf, von denen ich nur eine beantworten konnte.


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Über Musen (Altra Ego)

Montag, den 12. Mai 2008

»Für einen Mann ist das Antlitz eines Mädchens natürlich das Antlitz der eigenen Seele«, schrieb ein russischer Dichter, und genau das steht hinter den Heldentaten von Theseus oder dem Heiligen Georg, der Suche von Orpheus und Dante. Die schiere Mühsal jener Unternehmungen zeugt von einem anderen Motiv als einzig und allein der Begierde. […]

Ein junges Mädchen ist, kurz gesagt, das Double der eigenen Seele, und man nimmt sie genau deshalb ins Visier, weil man keine Alternative findet, außer vielleicht in einem Spiegel.

Joseph Brodsky

••• Glücklicherweise ist p.- nach kurzzeitiger Absenz wieder ins Online-Leben zurückgekehrt und übernimmt heute per Kommentar die Rolle der Muse. So kann ich dieses Brodsky-Musen-Sequel endlich fortsetzen, nachdem auch ich die letzten Tage ein wenig absent war.

Im weiteren Verlauf seines Essays über die Muse und den Dichter als vermeintlichen notorischen Wüstling macht Brodsky einen Schwenk. Künstlerische und erotische Aktivität seien beide Ausdruck schöpferischer Energie und damit beide Sublimationen. Indem Brodsky weiter den russischen Dichter zitiert, macht er den Dichter, von dessen Muse er spricht, vom bloßen Scribenten auch wieder zum Autor.

Die Muse in ihrer körperlichen (menschlichen) Erscheinung ist der bewusst oder unbewusst gewählte Spiegel oder auch ein Verstärker für die Signale, die zu schwach wären, um von sich aus hörbar zu werden. Was auch immer „diktiert“ wird, war im Dichter (die -innen mögen verzeihen, sie sind selbstredend einbezogen) vorhanden. Die Muse löst lediglich die Zunge oder meinetwegen das im Unbewussten verhedderte Wort, so dass es hörbar wird und geschrieben werden kann.


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Über Musen (Stimme der Sprache)

Donnerstag, den 8. Mai 2008

Im allgemeinen stand im Kalender eines Dichters der Antike als einzige Weiblichkeit neben der Geliebten nur seine Muse. In der modernen Vorstellung überschneiden sich die beiden; in der Antike taten sie das nicht, weil die Muse eigentlich unkörperlich war.

Joseph Brodsky

••• Beunruhigen Sie sich nicht, lieber looka. Dass Sie den Turmsegler „in den Reader nehmen“, ist ja überhaupt eine gute Idee und sehr zu begrüssen. Und lange warten brauchen Sie auf die Fortsetzung dieses Musen-Sequels auch nicht. Violá, hier geht es schon weiter…


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Über Musen (Vorgeschichte)

Mittwoch, den 7. Mai 2008

Joseph Brodsky – © Leonid Lubianitsky
Joseph Brodsky – © Leonid Lubianitsky

••• Jeden Tag laufe ich am neuen Jüdischen Museum am Münchner Jakobsplatz vorbei. Ich bin jedoch erst ein einziges Mal hineingegangen und auch das nur per Zufall und nicht, um mir die Ausstellung anzusehen. Ich war vor dem direkt daneben liegenden Gemeindehaus mit einem Informanten verabredet, von dem ich mir Aufklärung erhofft hatte betreffend Amnon Zichronis vermutliche psychoanalytische Ausbildung in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts in New York.

Um es vorauszuschicken: Ich habe keinerlei Informationen erhalten, was mich sehr bekümmert, denn diese Recherche-Lücke ist vermutlich die tatsächliche Ursache der Unterbrechung meiner Arbeit an der „Leinwand“. Ich bin bereits 50 Tage – und das sind 50 Seiten – im Rückstand. Ich schiebe das auf das Zigaretten-Problem. Aber es könnte, das muss ich ehrlicherweise einräumen, auch an der schwierigen Informationsbeschaffung liegen: Ich weiß schlichtweg nicht, wie eine solche Ausbildung in den 1980er Jahren ablief. Und woher soll ich die Informationen bekommen?


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