A Writer’s Chair
Sonntag, den 23. November 2008
AXN Snakes Armchair –
© The Voluntarily United Group of Creative Agencies, 1861 United, Milan, Italy
••• Relax… If you can.
AXN Snakes Armchair –
© The Voluntarily United Group of Creative Agencies, 1861 United, Milan, Italy
••• Relax… If you can.
Brian Dettmer: Brave New World
••• Wieder mal ein schönes Beispiel für »book art«. Brian Dettmer hat Huxleys »Brave New World« seziert. So kann man querlesen, ohne das Buch nur aufzuschlagen. Zoombare Detailansichten gibt es » hier, » hier, » hier und » hier.
••• Gestern kamen die letzten Kapitel der »Leinwand« per Mail von der Lektorin. Sie hat ihre Sache wunderbar gemacht. Ich habe die Nacht durch an den Korrekturen gesessen. Jetzt ist es getan. Passend dazu präsentierte mich die Herzdame gestern in ihrem Blog als »King of the Hill«. Ich habe mich in der Ausstattung sehr wohl gefühlt.
••• Christine Koschmieder – Agentin und Lektorin – vom »Autorenschrittmacher« berichtet über den 16. Open Mike. Die Jury hätte geklagt: Die jungen Autoren seien nicht mutig genug in ihren Texten. Und es wird moniert, »dass etlichen der AutorInnen, die im Vorfeld einen der 650 Texte für den 16. Open Mike eingereicht haben, mit Sicherheit der Gedanke an die Vermarktbarkeit ihrer Texte und eine potenzielle Verlagspublikation die Hand über die Tastatur gelenkt haben mag.«
Das ist jetzt aber ganz verwunderlich! Ein »strukturelles Problem des immer erfolgreicher werdenden Wettbewerbs« ist das sicher nicht. Es ist vor allem ein strukturelles Problem des an »mutiger Literatur« nicht interessierten Buchmarktes. Natürlich geht der Nachwuchs hin und versucht, möglichst verfilmbare Romane mit Bestseller-Potential zu fabrizieren. Das geht nur, indem man tief im Einheitsbrei des Mainstream-Geschmacks rührt. Ich weiß gar nicht, wie sich darüber noch jemand wundern kann.
»Irak-Krieg beendet«: Mit fetter Schlagzeile meldete das eine falsche »New York Times«. Außerdem berichtete das auf den 4. Juli 2009 datierte Blatt, das US-Gefangenenlager Guantanamo sei geschlossen und Bush wegen Hochverrats angeklagt worden.
••• Eine Million Exemplare dieser Falschausgabe wurden verteilt. Genial.
Es sind so viele Menschen herausgetreten aus der Möglichkeit, überhaupt an etwas anderes als an die Realität zu glauben. Es sind so viele Menschen verarmt.
••• Schon vor Jahren in der »Zeit« erschienen und vermutlich schon ebenso lange online: ein wunderbares Interview mit Friederike Mayröcker. Viele Antworten haben mich sehr berührt, besonders jene auf die Frage, ob sie sich nie ein »gewöhnliches« Leben mit Familie und Kindern gewünscht habe…
Emaillierung eines Zifferblattes (Cartier)
••• In einem der Wechsler-Kapitel in der »Leinwand« kommt eine meiner Leidenschaften zur Sprache: die haute horlogerie. Perfektioniertes handwerkliches Können, Ästhetik, Mechanik, Miniaturisierung – wo soll man anfangen, wo enden?
Die »Fondation de Haute Horlogerie« unterhält eine Website, deren Ziel es u. a. ist, der jüngeren Generation die Faszination an den vielen alten Handwerksberufen zu vermitteln, die bei der Entstehung einer mechanischen Uhr eine Rolle spielen.
Einer der letzten Ausgaben von »Vanity Fair« lag eine DVD bei mit der gesamten Video-Collection der »Fondation de Haute Horlogerie« zu den der Uhrmacherei nahen Berufen – 11 Filme zu je 3 min. Die Filme können auch online über die Website der Fondation angesehen werden. Besonders fasziniert hat mich die Kunst des Emaillierens.
Zum Thema passend noch ein bemerkenswertes Video über eine ganz außergewöhnliche Großuhr, die Corpus Clock.
Corpus Clock mit Grashopper-Hemmung