Archiv der Kategorie 'Ausser der Reihe'

Verneigung vor Giacometti

Sonntag, den 4. Januar 2009

Der Unterschied zwischen den Lebenden und den Toten ist der Blick.

Alberto Giacometti

••• Im ersten Layout-Entwurf dieses Weblogs gab es einen Vogel, keinen Turmsegler, wie es zum titelgebenden Gedicht von René Char gepasst hätte, sondern eine Taube – von Giacometti. Als Jugendlicher habe ich zum ersten Mal auf Fotos einige seiner Skulpturen gesehen und mich umgehend in sie verliebt. Für mich waren sie immer zu Materie gewordene Dichtung.

Die Herzdame hat auf YouTube ein Juwel ausgegraben, einen animierten Kurzfilm von Sam Chen, der wieder auf den großen Bildhauer aufmerksam machen möchte. Dabei ist ihm ein Film gelungen, der reine Dichtung ist.

Sam Chen: Eternal Gaze (Part 1)

Sam Chen: Eternal Gaze (Part 2)

Maxim macht sich Luft

Sonntag, den 4. Januar 2009

••• Maxim Biller schwört, keine Literaturpreise anzunehmen. Vorher aber macht er sich in seiner F.A.S.-Besprechung von Thomas Bernhards nicht ohne Grund erst postum erschienenen Buch »Meine Preise« ordentlich Luft, indem er ihn ausgiebig zitiert mit dem immergleichen Wort: Arschloch. Mon Dieu! Haltet euch bloß diese Literaturpreise vom Hals!

Schaltsekunde

Mittwoch, den 31. Dezember 2008

••• … und vergesst nicht, um Mitternacht eure Uhren zu stellen. Das Jahr 2008 endet mit einer Schaltsekunde. Hätte ich das früher gewusst, hätte ich alles viel ruhiger angehen können.

Allen Turmseglern ein gesundes, ereignis- und erfolgreiches Jahr 2009!

Volle Beleuchtung

Sonntag, den 28. Dezember 2008

Chanukka 5769 8th Candle

••• Heute haben wir das letzte Chanukka-Licht angezündet. Jemand fragte, was wir da feiern. Den Sieg über das »frevelhafte griechische Reich«, müsste man wohl antworten.

Chanukka erinnert an die Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels in Jerusalem im jüdischen Jahr 3597 (164 v. Chr.) nach dem erfolgreichen Makkabäeraufstand der Juden Judäas gegen hellenisierte Juden und makedonische Syrer, wie er im Ersten Buch der Makkabäer und auch im Talmud überliefert ist. Die Makkabäer beendeten die Herrschaft des Seleukidenreiches über Judäa, beseitigten den im jüdischen Tempel von Griechen errichteten Zeus-Altar, und führten den jüdischen Tempeldienst wieder ein.

Fjærland

Donnerstag, den 25. Dezember 2008

Blick über den Fjærland-Fjord
Blick über den Fjærland-Fjord – © fjords.com

••• Fjærland liegt in Norwegen zwischen Gletschern und Fjorden. Lange Zeit war der Ort nur per Schiff zu erreichen und das auch nur im Sommer. Winters hält man sich in Fjærland ohnehin besser nur auf, wenn man mit einer robusten Psyche ausgestattet ist. Dann nämlich wird es erst gegen 11 Uhr mittags hell – für ein paar kurze Stunden.


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Bücherbaum

Mittwoch, den 24. Dezember 2008

Library christmas tree 2006 by donaldist
Library christmas tree 2006, © by donaldist

••• Merry X-Mas an all die treuen und zufälligen Turmsegler-Leser. Habt eine schöne Zeit! Während ihr unterm Baum sitzt, zünden wir das 4. Chanukkah-Licht. Die Feste fallen in diesem Jahr mal zusammen. Ente hatten wir gestern schon. Die Herzdame hat gekocht… – ein Gedicht!

Bei dieser Gelegenheit fällt mir ein, dass ich schon längst auch eine Weihnachtsgeschenkempfehlung hätte aussprechen sollen. Vor längerer Zeit habe ich mit der Herzdame auf einer ausgedehnten Autofahrt ein Hörbuch gehört, an das ich mich noch immer sehr gern erinnere. Es war meine erste – viel zu späte! – Begegnung mit Truman Capote: »Eine Weihnacht«. Ob ihr das Fest nun mögt oder nicht – diese Meistererzählung von Capote werdet ihr lieben. Sie ist einfach unwiderstehlich.

Perkampus in Zürich

Sonntag, den 21. Dezember 2008

Michael Perkampus im EMO, Zürich, 7.12.2008
Michael Perkampus im EMO, Zürich, 7.12.2008, Fotos: © Jens-Christian Fischer

••• Letzte Woche habe ich mit David ein Papa-Sohn-Wochenende in Zürich verbracht. Kurz nach Schabbes haben wir den Zug genommen und waren am Montagabend zurück. Es gab nach über einem Jahr ein Wiedersehen mit meinem Busenfreund Jens-Christian. Anlass der Reise war allerdings die Lesung von p.- im EMO, einem Wellness-Café im Zentrum von Zürich. Ich reiste mit einem Koffer voller Bücher an, um vom »Uhrenträger«, aus dem p.- las, auch ein paar Print-Exemplare zu verkaufen.

Mein Sohn spielte unterdessen mit den Götti-Kindern. Und Jens-Christian machte einige Fotos, die den Turmseglern nicht vorenthalten bleiben sollen. Ein Klick auf das obige Bild startet die Flickr-Slideshow.

BTW: Mit zwei Ideen für neue Romane bin ich nach Zürich gefahren, mit vieren bin ich zurückgekommen. Qual der Wahl… Womit soll ich beginnen? Und soll ich überhaupt beginnen, bevor das Erscheinen der »Leinwand« geklärt ist?