Archiv der Kategorie 'Ausser der Reihe'

Ceterum censeo …

Donnerstag, den 26. März 2009

Die Ruinen Karthagos
Die Ruinen Karthagos

Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.

Marcus Porcius Cato Censorius (234 vdZ-149 vdZ)

Oll Klor

Dienstag, den 24. März 2009

••• Von der Herzdame kann man immer was lernen. Am 23. März 1839 wurde »OK« in der »Boston Morning Post« verwendet und damit gewissermaßen für den allgemeinen Sprachgebrauch salonfähig. Hätte ich nicht gewusst; und dass es vom plattdeutschen »Oll Klor« (Alles klar) kommt oder doch zumindest kommen könnte, erst recht nicht.

Für dieses Wissen habe ich nun allerding KY … »know yuse« (no use).


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Bann gegen Kinderbücher

Montag, den 16. März 2009

••• Die US-Regierung sorgt sich um die Gesundheit der Kinder – und verbietet den Verkauf von Kinderbüchern, die vor 1985 gedruckt wurden. Der Grund: Bleipigmente in den für den Druck – insbesondere von Illustrationen – bis dahin verwendeten Farben. Es handelt sich nicht direkt um ein Verbot, denn es wird lediglich darauf hingewiesen, dass Verkauf und Verschenken solcher Bücher strafbewehrt sein können, wenn der Verkäufer sie nicht zuvor auf besagte Pigmente hin hat untersuchen lassen. Die Kosten solcher Tests sind allerdings so hoch, dass auf die meisten alten Kinderbücher nun unweigerlich die Makulierung wartet, denn die im Zweifelsfall zu erwartenden Strafen gehen bis 100.000 US$.

The problem is the Consumer Product Safety Improvement Act of 2008 (CPSIA), passed by Congress last summer after the panic over lead paint on toys from China. Among its other provisions, CPSIA imposed tough new limits on lead in any products intended for use by children aged 12 or under, and made those limits retroactive: that is, goods manufactured before the law passed cannot be sold on the used market (even in garage sales or on eBay) if they don’t conform. The law has hit thrift stores particularly hard, since many children’s products have long included lead-containing (if harmless) components: zippers, snaps, and clasps on garments and backpacks; skateboards, bicycles, and countless other products containing metal alloy; rhinestones and beads in decorations; and so forth. Combine this measure with a new ban (also retroactive) on playthings and child-care articles that contain plastic-softening chemicals known as phthalates, and suddenly tens of millions of commonly encountered children’s items have become unlawful to resell, presumably destined for landfills when their owners discard them. [Children’s books burn, courtesy of the federal government.]


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Man hat auf mich eingeschlagen

Donnerstag, den 12. März 2009

••• Auf faz.net ist heute ein Brief Benedikt XVI. in voller Länge zu lesen, den dieser vor zwei Tagen an die Bischöfe der katholischen Kirche richtete. Darin gesteht er Pannen ein, zeigt deutlich die Bedeutung und Grenzen der Exkommunikationsaufhebung der Bischöfe der Pius-Brüderschaft auf und bekräftigt seine Einstellung zum christlich-jüdischen Dialog. Dass an ihr nie zu zweifeln war, habe ich hier bereits geschrieben. Der Brief ist dennoch ein wichtiges Zeichen. Mir imponiert dieser Mann, der seine Entscheidung rechtfertigt, sich dabei aber nicht scheut, Fehler einzuräumen. Seine Worte, die zum verständnisvollen Miteinander aufrufen, haben mich berührt.

Außer Kontrolle

Samstag, den 7. März 2009

Tracey Emin: My Bed (Installation)
Tracey Emin: My Bed (Installation)

Spiegel: Können glückliche Menschen überhaupt gute Kunst machen?

Emin: Natürlich. Sie machen sogar bessere Kunst als unglückliche Menschen. Denn die Unglücklichen sind ein wenig außer Kontrolle.

Tracey Emin im Gespräch, »Spiegel« 10/2009

Write or Die

Freitag, den 6. März 2009

WriteRoom - Schreiben ohne Ablenkung
WriteRoom – Schreiben ohne Ablenkung

Was Disziplin angeht – sie ist wichtig, wird aber überschätzt. Die wichtigere Tugend für einen Schriftsteller ist Versöhnlichkeit mit sich selbst. Denn dein Schreiben wird dich immer enttäuschen. Deine Faulheit wird dich immer enttäuschen. Du wirst Vorsätze fassen: »Ich werden täglich eine Stunde schreiben«, und dann wirst du es nicht tun. Du wirst denken: »Ich brings nicht, ich bin so eine Niete. Ich bin gescheitert.« Nach dem Kummer dieser Enttäuschung weiter zu schreiben, braucht nicht nur Disziplin, sondern Selbstversöhnlichkeit (die von liebevoller und ermunternder und mütterlicher Zuwendung kommt). Was man sich auch vergegenwärtigen muss, ist, dass alle Schriftsteller meinen, sie würden nichts taugen. Als ich »Eat, Pray, Love« schrieb, hatte ich dieses »Ich brings nicht« wie ein Mantra im Kopf wie jeder, der irgendetwas schreibt. Aber ich erlebte einen Moment der Offenbarung, als ich mich mit dem Gefühl herumquälte, wie unglaublich schlecht doch mein eigenes Schreiben sei und mir klar wurde: »Tatsächlich ist das nicht mein Problem«. Der Umstand, der mir klar wurde, war dieser: Ich hatte dem Universum nicht zugesichert, brilliant zu schreiben; ich hatte lediglich versprochen, dass ich schreiben würde. Also legte ich mich ins Zeug und kämpfte mich durch, wie ich es gelobt hatte.

••• Obiges Zitat stammt von der US-Autorin Elizabeth Gilbert, die auf ihrer Website berichtet, dass und wie sie sich einem Leben als Schriftstellerin »geweiht« hat, wie sich eine Nonne Gott weiht. Aus der Erkenntnis, dass Schreiben um der Aufmerksamkeit und Anerkennung willen nicht viel verspricht, macht sie – und scheinbar mit ihr viele Schreibende – das Schreiben selbst zur Hauptsache. Es einfach tun. Gründe braucht es nicht. Schon gar nicht den, es »brilliant« tun zu wollen.


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Der wahre Gegensatz

Mittwoch, den 4. März 2009

Alvin Plantiga (links) und Daniel Dennett
Alvin Plantiga (links) und Daniel Dennett

••• Nein, ich sehe keine Gespenster. Es ist eine Kampagne gegen jegliche Religion im Gange, befeuert von Überzeugungen, die ihrerseits quasireligiösen Charakters sind. Die des Englischen mächtigen Turmsegler möchte ich heute auf eine hitzige Debatte der APA hinweisen.

Am 21. Februar veranstaltete die Central Division of the American Philosophical Association (APA) – die bedeutendste Berufsvereinigung der Philosophen in den USA – eine Art Debatte zwischen Alvin Plantinga und Daniel Dennett. Plantinga ist einer der Gründer der Society of Christian Philosophers und bemüht sich in seinen Arbeiten um eine Desäkularisierung der Philosophie. Daniel Dennett gehört zu den New Atheists und ist ein entschiedener Verfechter des atheistischen Darwinismus. Während Dennett jeglicher religiösen Ansicht gegenüber in Rage gerät, vertritt Plantiga die Ansicht, dass Religion und Wissenschaft nicht nur durchaus miteinander kompatibel sind, sondern darüber hinaus der wahre Gegensatz vielmehr zwischen Theismus und Naturalismus bestehe.


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