Archiv der Kategorie 'Ausser der Reihe'

Umzüge

Mittwoch, den 2. Dezember 2009

Umzug

••• Umzüge sind eine leidige Sache. Davon durfte ich mich in den letzten Tagen einmal mehr überzeugen. Nicht dass ich Kisten gepackt und die Wohnung gewechselt hätte, aber der Server, auf dem der Turmsegler und diverse andere Domains beheimat sind, musste aufgerüstet werden. Und da das so ohne weiteres nicht möglich ist, mussten alle Inhalte umziehen auf einen neuen und größeren Server. Das war kein Problem für die Websites. aber keine leichte Sache, was die IMAP-Konten betrifft. Jetzt scheint endlich alles wieder so zu funktionieren, wie es soll. Mich hat das gehörig Nerven und zwei volle Nächte gekostet. Bei diesem Stress konnte ich noch nicht einmal hier ausplaudern, was für wunderbare Neuigkeiten es in Sachen des Gedichtbandes von Charlotte Grasnick gibt. Aber das werde ich nachholen, bald…

Isar am Nachmittag

Sonntag, den 29. November 2009

Kerstin S. Klein: Isar am Nachmittag
Kerstin S. Klein: Isar am Nachmittag

••• … trifft ziemlich genau meinen Gemütszustand.

Appeasement

Dienstag, den 10. November 2009

Henryk M. Broder: »Hurra, wir kapitulieren!« (Von der Lust am Einknicken), © Pantheon Verlag 2007

Was heute der »Migrationshintergrund« ist, das war mal die Oma aus Schlesien. Sie saß den ganzen Tag in der Küche rum und verbreitete Schuldgefühle. War sie schlecht gelaunt, schaute sie stumm aus dem Fenster. War sie dagegen guter Laune, erzählte sie Geschichten von früher: dass in Ratibor alles schöner, besser und sauberer war. Oma war eine Nervensäge, aber ein harmloser Mensch, der sich nach etwas sehnte, das es nicht mehr gab. Nie wäre sie auf die Idee gekommen, das Essen aus dem Fenster zu werfen oder ihre Enkel zu schlagen, weil sie selbst als Kind Haus und Hof verlassen musste. Denn Oma hatte zwar einen »Migrationshintergrund«, sie hatte aber auch Manieren. Einer ihrer Lieblingssätze war: »Das macht man nicht.« Der Satz reichte, um sich im Leben zurechtzufinden.

Henryk M. Broder, aus: »Hurra, wir kapitulieren!«
(Von der Lust am Einknicken)
© Pantheon Verlag 2007

••• Ich wurde letztens gefragt, ob mir die zunehmende Kopftuchdichte in München nicht Angst mache und ob sich die Jüdische Gemeinde eigentlich der Initiative gegen Moscheen in Bayern anschließen würde. Wo bliebe denn da das »Recht auf Heimat«, wenn in München Minarette in den Himmel ragten? Da war ich perplex.


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Popeye

Freitag, den 6. November 2009

Popeye Advertisment
Lesewerbung der Asociación Salvadoreña de Agencias de Publicidad (El Salvador)

[via: »The Ephemerist«]

Visum

Montag, den 2. November 2009

Mein erstes Visum im DDR-Ausweis vom 10.11.1989
Mein erstes Visum im DDR-Ausweis vom 10.11.1989

••• Die Reportage »Schabowskis Zettel: Die Nacht, als die Mauer fiel« konnte ich eben nur mit einigen Gläsern Talisker Single Malt ertragen. Es scheint mir nicht einmal geholfen zu haben, darüber zu schreiben. Ihr könnt Euch wahrscheinlich nicht vorstellen, was da in mir aufkocht, wenn ich diese Bilder sehe und gezwungen bin, mich zu erinnern.

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1989 habe ich ahnungslos geschlafen. Gegen 5:00 Uhr morgens klingelte das Telefon, ewig. Ich wurde wach. Aufstehen wollte ich nicht. Irgendwann nahm mein Vater ab, und ich hörte ihn sagen: »Du stehst auf dem Kudamm, jaja! Blau biste! Weißt Du eigentlich, wie spät es ist?! Hör doch auf: Kudamm!« Da habe ich das Radio angeschaltet und gehört, was los war. Angerufen hatte ein Kollege meines Vaters, der nachts noch über die Bornholmer Brücke nach Westberlin gekommen war. Er mag tatsächlich blau gewesen sein, als er anrief. Aber er rief wirklich vom Kudamm aus an.


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