Archiv der Kategorie 'Ausser der Reihe'

Revolution ahead?

Donnerstag, den 7. Mai 2009

The biggest internet revolution for a generation will be unveiled this month with the launch of software that will understand questions and give specific, tailored answers in a way that the web has never managed before.

[…] The real innovation, however, is in its ability to work things out „on the fly“, according to its British inventor, Dr Stephen Wolfram. If you ask it to compare the height of Mount Everest to the length of the Golden Gate Bridge, it will tell you. Or ask what the weather was like in London on the day John F Kennedy was assassinated, it will cross-check and provide the answer. Ask it about D sharp major, it will play the scale. Type in „10 flips for four heads“ and it will guess that you need to know the probability of coin-tossing. If you want to know when the next solar eclipse over Chicago is, or the exact current location of the International Space Station, it can work it out.

••• Zu einer Zeit, die mir heute wie ein früheres Leben vorkommt, habe ich mich ausgiebig mit Künstlicher Intelligenz und ihren Anwendungsmöglichkeiten für reale Tagesprobleme beschäftigt. Ich hatte fatale Illusionen und war am Ende überrascht, was dennoch tatsächlich möglich ist. Leider hatte ich mir in den Jahren 1999-2003 ein idiotisches Problemfeld auserkoren: den Finanzmarkt. Wie viel nützlicher hätten meine Forschungen sein können, hätte ich mich um Probleme beispielsweise der Energiebedarfsdeckung in Ballungszentren gewidmet…

Dass mich die obige Meldung, die mir die Herzdame heute zuspielte, brennend interessierte, liegt also auf der Hand.

Einfach gesagt, wird hier eine neue Generation von Suchmaschinen annonciert, die 1) echte Fragen statt Suchbegriffsanfragen entgegennimmt (und diese verstehen kann) und 2) statt einer Liste von Webseiten, die möglicherweise relevante Inhalte aufweisen, eine klare Antwort auf die gestellte Frage präsentiert. So soll man beispielsweise auf die Frage, ob der Mt. Everest höher ist als die Golden Gate Bridge lang, die richtige Antwort bekommen – mitsamt dem Unterschied in Metern. Das ist ein kühnes Versprechen. Google, derzeit quasi Monopolist im Internet-Search-Business, arbeitet an einem vergleichbaren Produkt.


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Yom HaShoah

Dienstag, den 21. April 2009

Chasan Yaakov Y. Stark singt das El Male Rachamim zum Gedenken an die Opfer der Shoah
auf der Feier anlässlich des 11. Siyum HaSchas

Erbarmungsvoller Gott, in den Höhen thronend, gewähre vollkommene Ruhe unter den Fittichen Deiner göttlichen Gegenwart in der Erhabenheit der Heiligen und Reinen, die im himmlischen Glanz leuchten, allen Seelen der sechs Millionen Juden, den Opfern der Shoah in Europa, die zur Heiligung des göttlichen Namens ermordet, hingeschlachtet oder verbrannt und vernichtet wurden in Auschwitz, Bergen-Belsen, Majdanek, Treblinka und den weiteren Vernichtungslagern. Die ganze Gemeinde betet für die Erhebung ihrer Seelen. Deshalb wird der Herr des Erbarmens sie für ewig im Schutz Seiner Fittiche bergen und ihre Seelen in den Bund des Lebens aufnehmen. Der Ewige ist ihr Erbteil, im Garten Eden werden sie weilen, in Frieden auf ihrem Lager ruhen. Ihren Anteil werden sie am Ende der Tage bekommen, und wir sagen: Amen.

••• Lernt man jeden Tag eine Seite Gemara, braucht man 7 1/2 Jahre, um den gesamten Talmud einmal durchzulernen: 2.711 Seiten. Der Siyum HaSchas ist die Feier anlässlich der Vollendung eines solchen Zyklus des Lernens. Direkt im Anschluss beginnt man von neuem. Der letzte Siyum fand 2005 statt. An die 120.000 Lernende feierten weltweit. Die wohl größte Veranstaltung fand in New York im Madison Square Garden statt.

Heute am Yom HaShoah wird Bava Kamma 113b gelernt. Wer immer es kann, sollte sich heute die Zeit nehmen, um diese Seite Gemara zu lernen. (Der Online-Shiur ist in Englisch als MP3, WMA und Real-Audio verfügbar.) Denn Lernen ist die einzige Antwort.

Talmud Bavli, Traktat Bava Kamma, Folio 113b
Talmud Bavli, Traktat Bava Kamma, Folio 113b (Klicken für größere Darstellung)

Who let the Jews out?

Samstag, den 11. April 2009

Preparing For The Seder by ~Mr-Fufflesworth

••• Wir feiern Pessach, den Auszug aus Ägypten und die Befreiung aus der Sklaverei. Ich habe Urlaub, und auch der Turmsegler wird Urlaub machen bis Freitag, 17. April.


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Birkat Hachama

Dienstag, den 7. April 2009


45 Minuten Talmud-Lernen (auch für Atheisten geeignet)

Bikat Hachama

••• Morgen ist Erev Pessach, und auf diesen Tag fällt dieses Jahr ein Ereignis, das nur alle 28 Jahre wiederkehrt. Gemäß der Torah wurde an einem Mittwoch die Sonne erschaffen. Und nur alle 28 Jahre stehen die Himmelskörper abermals an einem Mittwoch in der gleichen Konstellation wie im Augenblick ihrer Schöpfung. Man kommt zusammen, und Eltern und Kinder begrüßen gemeinsam die aufgehende Sonne mit dem obigen Segensspruch: »Gelobt seist Du, Herr, unser Gott, König der Welt, der Du das Werk der Schöpfung vollbringst.«

Ich hatte schon einmal in meinem Leben Gelegenheit, diese Bracha zu sagen und habe es versäumt. Gestern, als ich die Kinder ins Bett brachte, ging mir durch den Kopf, dass es nicht selbstverständlich ist, dass ich noch einmal die Möglichkeit haben werde. Morgen werde ich also mit den Kindern auf dem Dach stehen und mit ihnen gemeinsam in den Kosmos staunen. Danach werden wir die Überreste des Chometz verbrennen, die von den Kindern vorhin mit der Taschenlampe in der ganzen Wohnung zusammengesucht worden sind.

Als Erstgeborener müsste ich morgen fasten, in Erinnerung an die Verschonung der Erstgeborenen unter den Israeliten während der letzten der zehn Plagen vor dem Auszug aus Ägypten. Nur das Festmahl anlässlich der Beendigung des Studiums eines Talmudtraktates hebt diese Verpflichtung auf. Dieser Ziyum wird nach dem Morgengebet stattfinden. Dann muss ich noch ein paar Kisten mit dem Alltagsgeschirr auf den Boden schaffen und das Dachbodenabteil mitsamt Inhalt verkaufen.

Die Wohnung wird sich mit Esssensduft füllen, denn es muss für drei Tage gekocht werden, die beiden ersten Pessach-Feiertage und Schabbat, der sich unmittelbar anschließt. Nach neun Uhr abends beginnt der Seder, der sicher bis weit nach Mitternacht dauern wird.

Lauter so kreationistische Sitten…

Ich wünsche allen Yehudim ein Pessach kosher v’sameach und den christlichen Mitlesern ein gesegnetes Osterfest und uns allen einen Augenblick der Ehrfurcht vor dem Schöpfungswerk, wenn morgen früh die Sonne aufgeht.

In der BRAVO geblättert

Mittwoch, den 1. April 2009

Dicke Eier
»Dicke Eier« – aus den Tagescartoons »Heldentage 2.0« von Der Flix

••• Gefunden von der Herzdame. »Heldentage 2.0« gibts auch per Feed.

Zippers

Dienstag, den 31. März 2009

••• Wieder gibt es was zu lernen auf den Historienseiten der Herzdame. Heute: Der Zipper oder auch Reißverschluss. Ich bin den Links gefolgt, weil ich noch nie recht verstanden habe, wie diese Teile funktionieren. Und was muss ich lesen?

Clergy in the 1920s were originally opposed to zippers for allowing people to take off their clothes too quickly, thus promoting illicit sexual activity.

Kreisch!

Die heimlichen Literaten

Dienstag, den 31. März 2009

••• Lisa Sonnabend (Das ist mal ein Name!) schreibt heute auf sueddeutsche.de über die »Die heimlichen Literaten« und nennt es einen »Streifzug durch das literarische München im Netz«.

Es sind vielmehr die Seiten einzelner, die das literarische München im Netz ausmachen. Der Schriftsteller Benjamin Stein zum Beispiel präsentiert auf turmsegler.net eigene Gedichte und berichtet von seiner Skepsis gegenüber Handy-Büchern. Die „Kaltmammsell“ schreibt auf www.vorspeisenplatte.de über den Dampf im Warmwasserbecken im Dantebad, über verkorkste Theaterbesuche oder über München, wie es in 20 Jahren aussehen könnte. Auf kapinski.wordpress.com liest man von Erlebnissen aus dem nächtlichen München oder Erkenntnissen im Fieberwahn. Karla Paul bespricht in ihrem Blog Buchkolumne Bücher und organisiert derzeit einen Literaturstammtisch.

Zu dumm, dass Frau Sonnabend (oder den ausführenden Redakteuren) einige Links im Text missraten sind…