Popeye
Freitag, den 6. November 2009
Lesewerbung der Asociación Salvadoreña de Agencias de Publicidad (El Salvador)
[via: »The Ephemerist«]
Lesewerbung der Asociación Salvadoreña de Agencias de Publicidad (El Salvador)
[via: »The Ephemerist«]
Mein erstes Visum im DDR-Ausweis vom 10.11.1989
••• Die Reportage »Schabowskis Zettel: Die Nacht, als die Mauer fiel« konnte ich eben nur mit einigen Gläsern Talisker Single Malt ertragen. Es scheint mir nicht einmal geholfen zu haben, darüber zu schreiben. Ihr könnt Euch wahrscheinlich nicht vorstellen, was da in mir aufkocht, wenn ich diese Bilder sehe und gezwungen bin, mich zu erinnern.
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1989 habe ich ahnungslos geschlafen. Gegen 5:00 Uhr morgens klingelte das Telefon, ewig. Ich wurde wach. Aufstehen wollte ich nicht. Irgendwann nahm mein Vater ab, und ich hörte ihn sagen: »Du stehst auf dem Kudamm, jaja! Blau biste! Weißt Du eigentlich, wie spät es ist?! Hör doch auf: Kudamm!« Da habe ich das Radio angeschaltet und gehört, was los war. Angerufen hatte ein Kollege meines Vaters, der nachts noch über die Bornholmer Brücke nach Westberlin gekommen war. Er mag tatsächlich blau gewesen sein, als er anrief. Aber er rief wirklich vom Kudamm aus an.
Kerstin S. Klein (aka Herzdame) Artist of the Month @ Steve Loyas »go flying turtle«
••• Von der Herzdame waren hier gelegentlich schon Bilder zu sehen. Und zu meiner und Markus A. Hedigers großer Freude hat sie ja auch letztes Jahr das Cover des »Krötenkarnevals« gestaltet. Auf Steve Loyas Kunstblog »go flying turtle« gibt es nun ein Interview mit Kerstin und einen schönen Querschnitt durch ihre künstlerischen Arbeiten der letzten Jahre, eine, wie ich finde, sehr gelungene Auswahl.
Bevor ihr das Interview lest, möchte ich auch hier nochmals ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich nicht zu jenem Teil von »friends and family« gehöre, dem ihre Arbeiten zu dunkel oder zu skurril erscheinen. Im Gegenteil: Ich bewundere den Mut, mit dem sie kein Thema, das sie bewegt, ausspart. Sie ist da deutlich mutiger als ich.
Phillip Roth – Foto: Douglas Healey
Das Buch konnte nicht mit dem Kino mithalten, es konnte nicht mit dem Fernsehen mithalten – und es wird nicht mit dem Computer mithalten können.
••• In 25 Jahren würden Bücher nur noch von einer kultischen Minderheit gelesen werden. Vergleichbar mit Leuten, die heute lateinische Gedichte lesen. So Phillip Roth in einem Interview. Ganz absurd scheint diese Bücherendzeitvision ja nicht. Aber wird es so schlimm werden? Kultische Minderheit…
••• Das Kürzel NaNoWriMo (schon mal was von LTI gehört?!) steht für »National Novel Writing Month«, wobei »national« hier USA meint. Diesen Nationalen Romanschreibemonat gibt es bereits seit 10 Jahren, und es ist immer der November, wahrscheinlich, weil man da eh nicht vor die Tür gehen mag. Worum geht es? Ganz einfach: Zwischen dem 1. November und dem 30. November einen Roman von 50.000 Wörtern (ca. 175 Seiten) zu schreiben. Quantität vor Qualität, heißt es in den FAQ: Just create! (Überarbeiten könne man dann später…)
Ich denke ja, wenn jemand nicht schreibt: Gut so! Einfach bleiben lassen und sich des Lebens freuen. Aber man kann darüber offenbar auch anderer Meinung sein. Mich interessiert brennend, was die Turmsegler davon halten.
Wer die Idee sympathisch findet, kann ja noch schnell die Bleistifte spitzen und heute um Mitternacht loslegen. Ich wünsche schon mal gutes Gelingen!
Ilse Aichinger (*1921)
••• Das ist mal wieder eine Fügung: Vor einigen Tagen erst dachte ich unvermittelt an Günter Eich und seine »Träume«-Hörspiele, über die ich schon lange einmal hier schreiben will, es aber immer wieder aufschiebe; und heute erreicht mich via @Hilbi ein Tweet mit Hinweis auf ein Interview mit Ilse Aichinger, die – was ich bis eben gar nicht wusste – 19 Jahre mit Günter Eich verheiratet war.
••• Der Turmsegler hat jetzt eine Facebook-Fanpage. Ja, wie eitel ist das denn?, ruft es aus der zweiten Reihe. Und wofür soll das gut sein? Das will ich gern erklären.