Die Form wahren
Freitag, den 12. November 2010••• Wenn am Freitagabend die Kräfte nachlassen, gelingt es mir mitunter nicht mehr, die Form zu wahren. Ich wechsle dann in die energiesparende Originalform meiner selbst.
••• Wenn am Freitagabend die Kräfte nachlassen, gelingt es mir mitunter nicht mehr, die Form zu wahren. Ich wechsle dann in die energiesparende Originalform meiner selbst.
••• Ein Veranstalter war um mein Wohl besorgt und wollte in der nächstgelegenen jüdischen (Reform-) Gemeinde koscheres Essen für mich bestellen. Die dortige Gemeindevorsitzende fand das Ansinnen unerhört. »Wir können Ihnen«, meinte sie barsch am Telefon, »eine ganze Liste jüdischer Autoren geben, die besser sind und Ihnen nicht solche Schwierigkeiten bereiten.«
Sowas hört man doch gern. Wer eine solche »Familie« hat, braucht keine Feinde.
Nach dem Ständeaufstand in Böhmen, wurden am 21. Juni 1621, siebenundzwanzig böhmische Adlige vor dem Prager Rathaus exekutiert. Die Legende sagt, dass sich jedes Jahr am Tag der Exekution alle siebenundzwanzig Geköpften vor dem Rathaus treffen, dann langsam und still zum Südportal gehen und die astronomische Uhr beobachten. Geht die Uhr gut und genau, dann wird es dem Tschechischem Volk gut gehen, und alle gehen im Frieden auseinander. Geht die Uhr falsch, oder steht sie sogar, dann kommen schlechte Zeiten auf das Tschechisches Volk zu. In diesem Augenblick gehen alle in die dunklen Gassen der Prager Altstadt und sind traurig und müssen in den Gassen warten und warten bis wieder ein Jahr herum ist.
Quelle: wikipedia
••• Eine Reihe solcher Mythen und Legenden ranken sich um die 1410 eingeweihte astronomische Turmuhr des Rathauses in Prag. Wer kann schon sagen, ob sie wahr sind oder erfunden? Fest steht hingegen, dass diese Uhr im Laufe ihrer 600jährigen Geschichte Zeuge bedeutender und vieler grausamer Ereignisse geworden ist.
Zum Jahrestag haben die Stadtoberen ein außergewöhnlichen Kunstprojekt initiiert und finanziert: eine beeindruckende Videoprojektion, die noch einmal, gerafft auf 10 Minuten, diese 600 Jahre an den ehrwürdigen Mauern vorüberziehen lässt. Genauer: Die Geschichte(n) werden auf die Mauern projiziert. Diese 10 Minuten Zeit sollte man sich nehmen…
Obdachloser mit Laptop, Foto: Hardly Normal via Twitter, Quelle: Gizmodo
There’s something really wrong in the world if we can see scenes like this. I wonder if he’s checking his email, watching YouTube videos or playing Farmville in Facebook.
»He May Be Homeless,
But At Least He Has Facebook«
via: Gizmodo
••• Auf gizmodo.com wurde kürzlich das obige Foto eines Obdachlosen veröffentlicht, der auf einem Laptop tippt. Ein anderer Obdachloser, der sein wohnungsloses Leben in den Straßen von Paris fristet, hat sich auf diesen Beitrag gemeldet. Online. Von seinem iPad aus. Und er sagt: »Ich bin obdachlos, und deswegen habe ich ein iPad.«
Die Geschichte hat nicht nur viel mit den heutigen Zeiten zu tun, in denen tatsächlich etwas »really wrong« zu sein scheint. Sie hat auch etwas mit Literatur zu tun.
Die Wüste Negev • Quelle: Wikipedia
••• Auf Einladung von Christian Kohlross – derzeit Gastdozent am Walter-Benjamin-Lehrstuhl der Hebrew University of Jerusalem auf dem Mount Scopus – werde ich bald nach Israel reisen. Unterstützt wird die kleine Tour mit deutsch- und englischsprachigen Veranstaltungen im ganzen Land u. a. vom DAAD und dem Goethe-Institut. Auf den Tag genau drei Jahre nach meiner ersten Recherchereise für »Die Leinwand« werde ich nun also mit dem Buch zurückkommen – natürlich auch nach Ofra.
It’s A Book – By Lane Smith