George Orwell (1903-1950)
What I have most wanted to do… is to make political writing into an art.
George Orwell
Zweimal jährlich wird in Großbritannien der Orwell Price vergeben, je einmal in den Kategorien Buch und Journalismus. Ausgezeichnet werden sollen journalistische oder belletristische Veröffentlichungen, die nach Meinung der Jury am besten Orwells Vorstellung umsetzen, politisches Schreiben in Kunst umzusetzen.
Ab dem 9. August 2008 kann man sich auf der Website des Orwell Price online ein eigenes Bild vom Autor George Orwell machen, und zwar anhand seiner persönlichsten Texte: den Tagebüchern. Der besondere Reiz dieser Online-Veröffentlichung besteht darin, dass die Tagebucheinträge jeweils exakt zum Datum 70 Jahre nach ihrer Niederschrift präsentiert werden.
Die Leser werden Orwell durch die Tage seines Erholungsaufenthalts in Marokko begleiten, bei seiner Rückkehr auf die britische Insel und werden gewissermaßen in Echtzeit die Entwicklung von Orwells Ansichten zum in Europa heraufziehenden Krieg nachvollziehen können.
Orwells Tagebücher enden 1942, als der II. Weltkrieg bereits drei Jahre andauerte.
Veröffentlicht werden die Tagebücher über ein WordPress-Blog. Einen RSS-Feed und Atom-Feed für die Lektüre des Blogs über die gängigen Newsreader gibt es selbstverständlich auch. Und als wäre das noch nicht genug, wird Richard Blair, Orwell’s Sohn, Auszüge aus den Tagebüchern als Podcast einlesen, der von der BBC publiziert wird.
Ich werde diese Veröffentlichung auf jeden Fall verfolgen. Der einzige Wermutstropfen für die nicht anglophonen Mitleser: Blog und Podcast erscheinen in englischer Sprache.
PS: Was meinen denn die Macher von litblogs.net? Wäre es nicht eine schöne Idee, den Orwell-Diary-Feed, der ja nun sicher die Kriterien eines Literarischen Weblogs erfüllt, honoris causa auch über litblogs.net zu listen?
PPS: Danke an die Herzdame für diesen wundervollen Tip.
Am 8. August 2008 um 09:58 Uhr
gern geschehen! :)
Am 8. August 2008 um 11:56 Uhr
Hm. Dass Orwells Tagebücher die Kriterien für Literatur erfüllen – das setze ich mal voraus. Aber im Untertitel von Litblogs.net heisst es auch: „Literarische Weblogs in deutscher Sprache“…
Ich kenne eine ganze Menge hervorragender englischsprachiger Weblogs, die sich der Literatur widmen. Wenn wir Litblogs.net für Orwell öffneten, müsste ich darauf hinarbeiten, hunderte weiterer Weblogs in unseren Feed aufzunehmen.
Orwells Tagebücher sind in meinem persönlichen Reader aber garantiert permanent Zuhause.