Der Autor dieser „Autobiographischen Fiktionen“, als Sohn protestantischer Missionare aus der Schweiz in Brasilien geboren und aufgewachsen, wandert nach 17 Jahren Zwischenaufenthalt in der Schweiz wieder nach Brasilien aus. Die Rückkehr ins Land seiner Kindheit weckt Erinnerungen. Es ist ein Wiedereintauchen in eine andere Sprache, ein anderes Land und auch eine Wiedebegegnung mit der starken religiösen Prägung, von der er sich über Jahre in einem nicht schmerzfreien Prozess emanzipiert zu haben meinte. Viele bewältigt geglaubte Konflikte brechen erneut auf, da ihnen am früheren Ort des Geschehens nicht mehr ausgewichen werden kann.
Die neue Geographie, so scheint es, erfordert auch eine neue Biographie. Inspiriert von der Form der bekenntnishaften Kolumnen, die Nelson Rodrigues in den Jahren 1967/68 unter dem Titel „A Cabra Vadia“ (Die herrenlose Ziege) in Brasilien veröffentlichte, macht sich der Autor daran, seine Biographie aus den Bruchstücken der Erinnerung zu rekonstruieren. Jedes Erzählen aber, so wird schnell deutlich, ist ein Neuerfinden, die erzählte Person wie auch ihre Biographie letzlich eine Fiktion. Die literarische Figur des Autors in diesem Buch trägt nur zufällig den gleichen Namen wie der Autor.
••• Als dritter Titel der Edition Neue Moderne geht heute Markus A. Hedigers „Krötenkarneval“ in den Verkauf. Bleibt mir nur, Buch und Autor alles Gute zu wünschen.
Am 14. Juli 2009 um 06:32 Uhr
Wer weiss, vielleicht gibt’s bald mal ’ne Fortsetzung dieses Märchens… :-)
Am 14. Juli 2009 um 07:24 Uhr
Schön. Wir freuen uns.
Am 14. Juli 2009 um 08:20 Uhr
@Markus: Führe die Leute doch nicht in die Irre… Märchen!
Am 14. Juli 2009 um 12:06 Uhr
@ksklein: auf dem cover dann eine kröte mit vernähter brust!
Am 14. Juli 2009 um 12:07 Uhr
@benjamin:
es gibt auch märchen mit happy end… :-)
Am 14. Juli 2009 um 13:39 Uhr
@Markus: gerne;)
@benjamin: Märchen? Da spricht der Richtige.