••• Da ahnt man nichts Böses und folgt einem via Literaturwelt. Das Blog. hereingekommenen Link zu einem Essay von Zadie Smith in der faz. Und dann das:
Wenn es stimmt, dass erstklassige Romane selten sind, dann stimmt auch, dass das, was wir als Literaturkanon bezeichnen, im Grunde die Geschichte des Zweitklassigen, das Vermächtnis ehrenwerten Scheiterns ist. Jeder Schriftsteller sollte stolz sein, wenn er in diese Liste aufgenommen wird, so wie jeder Leser sich glücklich schätzen sollte, diese Autoren zu lesen. Die Literatur, die uns wichtig ist, besteht aus vielen Fragmenten eines Versuchs, nicht aus dem Monument des Erreichten. Die Kunst liegt im Versuch, und die Anstrengung, die Welt außerhalb von uns zu verstehen, gestützt einzig auf das, was in uns ist, zählt zu den intellektuell und emotional schwierigsten Dingen, die man tun kann. Es ist die Pflicht des Schriftstellers. Und des Lesers. Hatte ich davon schon gesprochen?
Ein „must read“ für Autoren und alle, die davon träumen, es einst zu sein. Aber Vorsicht, der Artikel hat Überlänge!
Romane! Wenn ich es einmal recht bedenke, ist das wirklich ein Vorteil der Lyrik. Gedichte stossen mir zu; ich mache sie nicht. Ich denke dabei an niemanden, an keinen Leser, an kein Publikum. Bei einem Roman – und mein noch unveröffentlichter „perfekter Roman“ (im Sinne Zadie Smith‘) macht da keine Ausnahme – wird das wohl immer unmöglich sein. Das ist tragisch. Schade.