••• In Bat Yam (Israel) verhaftete die Polizei am Montag Nachmittag einen 27jährigen Yeshiva-Studenten. Er hatte sich in einem Supermarkt entkleidet und trug schließlich nur noch einen Socken als notdürftigen Sichtschutz über seiner Scham. Der Student wollte mit seiner Aktion gegen eine jüngst gefällte Gerichtsentscheidung protestieren, der nach in einigen Geschäften der Verkauf von Chametz zu gestatten sei.
Vor einigen Wochen hatte das Jerusalemer Stadtgericht verfügt, dass das so genannte Matzot-Gesetz, das die Ausstellung von Chametz (Esswaren, die über Pessach für Verzehr und Besitz verboten sind) in öffentlichen Bereichen verbietet, nicht auf Supermärkte, Pizzerien und Restaurants anzuwenden sei, da man sie nicht als „öffentlich“ bezeichnen könne.
Der Yeshiva-Student wurde festgenommen. Der Vorwurf lautet auf unsittliches Verhalten in der Öffentlichkeit.
Augenzeugen berichteten, der Mann hätte auf dem Bauch die Inschrift „Dies hier ist nicht öffentlich!“ getragen. Er beruft sich auf das umstrittene Urteil: Da in dem besagten Supermarkt Chametz verkauft wurde, könne es sich nicht um einen öffentlichen Ort handeln. Entsprechend sei die Anklage gegen ihn gegenstandslos.
Die Polizei ließ sich von dieser Verteidigung nicht überzeugen. Der Mann blieb am Dienstag in Haft. Die Behörden erwägen darüber hinaus, psychiatrische Beobachtung anzuordnen.
Happy Pessach! In der kommenden Woche wird es — bedingt durch die Feiertage — hier etwas ruhiger zugehen. Gefunden hat die Herzdame obige Meldung übrigens bei Haaretz Online.