••• Das ist doch mal eine These für ANH. Jens Jessen meint in der „Zeit“ zur Frage der Homer-Neuübersetzung von Kurt Steinmann:
(…) die Leistung einer neuen Übersetzung wird niemals in den Hexametern bestehen. Sie sind die leichteste Übung.
Gut gebrüllt, aber das bliebe doch erst noch einmal zu beweisen.
Der Fund beim „Umblätterer“ lässt mich überlegen, ob ich es nicht doch einmal mit der F-Zeitung versuchen sollte, so probehalber wenigstens und wegen des Feuilletons. Aber vielleicht ist das auch ganz unnötig. Schließlich kann ich stattdessen auch den „Umblätterer“ lesen. Der sortiert so schön vor und präsentiert dann auch noch ein verdauliches Surrogat.
Zwei Dinge sind mir beim Stöbern aufgefallen. Erstens ist das Raoul-Schrott-Buch zu Homers möglicher Herkuft aus Assyrien völlig an mir vorbeigerauscht. Zweitens fällt mir auf, dass Schrotts Ilias, aus der ich zwei Gesänge in Akzente mit überbordender Freude schon lesen konnte, dass diese Ausgabe also offenbar noch immer nicht erschienen ist. Schade. Die hätte ich mir gern in den Urlaub mitgenommen.
Am 24. März 2008 um 21:07 Uhr
Na ja, bewiesen ist die Jessen-These schon so halb: Er stellt ganz richtig fest, dass es im Deutschen vor Daktylen nur so wimmelt, allein in Anbetracht gebeugter Adjektive und Partizipien sowie reflexiver Verben in der Vergangenheitsform. Trotzdem bleibt sein Diktum natürlich ein Stück weit Koketterie. ;-)
Am 25. März 2008 um 09:45 Uhr
Ich fühlte mich erinnert an Schrotts Erwiderung auf eine Kritik von Joachim Latacz in Akzente Okt. 2006. Raoul Schrott verabschiedet sich von den Hexametern in seiner neuen Ilias-Übertragung, gerade weil er bestreitet, dass der Hexameter auf die deutsche Sprache passt!