••• Vorgestern nachts in der Bar habe ich lange mit der Herzdame diskutiert, ob es gut war, meinem Impuls nachzugeben, B. W. zu kontaktieren. Auch ob und wann ich Kontakt aufnehmen sollte mit anderen Personen, die eine Rolle gespielt haben bei Ereignissen, auf denen das neue Buch basiert.
Es schien nicht unproblematisch.
Unterdessen habe ich eine sehr warmherzige Antwort von B. W., wir haben telefoniert, und ich werde ihn besuchen.
Ich kann mich nicht erinnern, je in einer Situiation gewesen zu sein, in der Leben und Literatur so eng beieinander waren. Alles, so scheint es mir, was im Moment geschieht, gehört zu meinem Leben. Es könnte aber ebenso Teil des Romans sein. Wie geht man um damit? Mir selbst kommt es spannend vor. Aber es könnte eine Zumutung sein für andere Beteiligte.
Wie ich in dem erwähnten Gespräch mit der Herzdame feststellen musste, habe ich die fragwürdige Eigenschaft, mitunter mein Einfühlungsvermögen völlig zu verlieren uind über Gedanken, die mich bewegen, Plots, Figuren oder eigenen offenen Themen mein Gegenüber untergehen zu lassen. Das macht es, finde ich, nicht eben leichter, mit dieser Situation umzugehen.
Aber vielleicht besteht genau darin die „Aufgabe“.
Am 21. Februar 2008 um 13:33 Uhr
Na ja, gerade im „Fall“ von B.W. kannst Du das ja jetzt anders angehen. Ich finde, gerade wenn man von dem anderen etwas möchte, muss man ehrlich sein. Wenn Du mitteilst was Du vorhast und was Du machen wirst, dann ist es seine Entscheidung, wieviel er Dir zurück gibt. Dann entfällt auch das Thema des „Ausnützens“, denn er ist selbst beteiligt.
Am 26. Februar 2008 um 01:17 Uhr
[…] Nachdenken über meinen Besuch am Sonntag bei B. W. hat mich heute noch sehr beschäftigt. Das Gespräch – ich war über neun Stunden bei […]