Wind fährt herab,
wir sehen den Staub
nicht im Dunkel –
Wir finden
ein verlassenes Feuer,
darin noch schwelt
die vergangene Stunde –
Wir kaufen
Erinnerungen ein
in einem fremden Land,
wir suchen Glück zu entdecken,
und doch kehren wir nur zurück
mit den Feuern,
die in uns sich bergen.
Ulrich Grasnick, aus: „Der vieltürige Tag“
Verlag der Nation Berlin 1973
© Ulrich Grasnick 1992
••• Nicht von ungefähr haben Ulrich und Charlotte Grasnick sich mehrfach gemeinsam auf den dichterischen Weg gemacht. Immer wieder sind ihre Gedichte auch Gespräch untereinander. Natürlich darf Ulrich Grasnick hier nicht unerwähnt bleiben.
Er hat oft und gern von seiner Reise zu Marc Chagall berichtet, von seinen Verbindungen mit diversen Bildenden Künstlern, zu deren Werken er mehrere Gedichtzyklen geschrieben hat. Auf die Gefahr, ihn ungnädig zu stimmen: Seine stärksten Gedichte finde ich heute in seinen frühen Bänden, in denen er noch das Gespräch anknüpft, sei es mit der Geliebten, sei es mit sich selbst, wo nicht das Gedicht poetische Überhöhung der schon durch ein anderes Werk gefilterten Wirklichkeit ist.