••• Zu den prominenten Büchern, die ich nicht zu Ende gelesen habe, zählt auch „Ulysses“ von James Joyce. Eine Schande ist das sicher nicht. Ich vermute, unter denen, die es unternommen haben, die Lektüre zu beginnen, gibt es mehr, die nicht bis um Ende kamen, als solche, die die Ziellinie der letzten Seite erreicht haben.
Nun ist es allerdings gerade bei diesem Buch fast folgerichtig, nicht zu Ende zu lesen. Denn wo endet eine echte Odyssee? Muss man nicht verloren gehen, um sich selbst wieder zu finden?
Ich selbst bin Joyce etwa auf Seite 500 verloren gegangen. Seither habe ich zwei neue Anläufe unternommen, bei denen ich aber jeweils nur das erste Kapitel und die Zubereitung der Nierchen wiedergelesen habe. Der letzte Versuch liegt schon lange zurück. Möglicherweise war ich nur zu faul oder zu ungeduldig. Denn bei allem, was ich vom „Ulysses“ gelesen habe, konnte ich Joyce selbst bei grösster Hybris nicht das Geringste vorwerfen. (Nun ja, unter 1000 Seiten kann man so eine Odyssee wohl nicht anpacken; und der 16. Juni 1904 war offenbar ein sehr langer Tag…)
Ich glaube, ich werde nochmals ansetzen. Joyce, Bloom und Dedalus haben es einfach verdient.
Am 30. Oktober 2007 um 09:04 Uhr
As I said earlier, I read all but the last chapter of „Ulysses.“ That was back in 1997. Does it still count as „having read the book“ if I read just the last chapter now?
Am 30. Oktober 2007 um 09:20 Uhr
Bis auf das letzte Kapitel? Das ist doch ein gewaltiges Wegstück. Ich würde sagen: Das zählt. Die Frage ist nur: Wenn Sie heute das letzte Kapitel noch lesen wollten, wo müssten Sie vorher einsteigen, um den richtigen Anschluss zu haben? Auf Seite 900, 800, 700 … 1?
Am 30. Oktober 2007 um 09:25 Uhr
From what I’ve heard, it seems that Molly Bloom’s monologue (that is, the last chapter) can be profitably read on its own. So someday I will finish the book, and if anyone asks whether I have read it, I’ll say, „Benjamin Stein says it counts.“ :-)
Am 30. Oktober 2007 um 09:50 Uhr
@Andrew Shields:
Ob das etwas helfen wird? Ich meine, Sie müssten sich schon auf Kapazitäten berufen, auf Autoritäten. Nicht auf jemanden, der weder Proust noch Joyce in nennenswerter Dosis vertragen hat. :-)
Am 31. Oktober 2007 um 16:38 Uhr
Indem ich mich auf Benjamin Stein berufe, erkläre ich ihn zur Kapazität. :-)
Am 31. Oktober 2007 um 16:52 Uhr
I’m sooo flattered! – Or did I get this wrong…
Am 31. Oktober 2007 um 20:06 Uhr
Sie haben es genau richtig verstanden!
Am 4. Januar 2009 um 09:54 Uhr
[…] Fortschritte gemacht wie im letzten. Sollten all die Bemühungen von Simon, Woolf und Joyce (um nur drei von vielen zu nennen) völlig vergeblich gewesen sein? Nein. Ich fürchte […]
Am 20. Oktober 2010 um 00:03 Uhr
[…] Qualität nie infrage gestellt habe. Unter diesen Büchern war auch James Joyce’s »Ulysses«.Über einen Umweg kann man nun erneut versuchen, in das großartige, aber eben auch nicht […]