1. Station: Kriechbaumhof, Domizil des Deutschen Alpenvereins, Preysingstr. 8
••• Die Fotos von den Stationen des »Hörgang 2012« vom letzten Samstag will ich doch noch nachreichen. Zwanzig Autoren, zwanzig interessante Leseorte, von denen die Autoren an diesem Abend je vier für 15 bis 20 Minuten als Alleinunterhalter bespielten. Das macht 80 Lesungen an einem Abend, verteilt über die Münchner Bezirke Haidhausen und Au.
Ich habe aus »Replay« gelesen. Die Portionierung auf 4×15 Minuten war nicht ganz einfach. So kam es dann auch, dass ich die arkadische Galerie-Szene ausgerechnet in der Jugendkirche las. Ein wenig schade fand ich, dass ich den Künstlerhof erst als letzte Station hatte. Es war ja ein heißer Tag mit blauem Himmel gewesen. Um 23:00 Uhr war es dann in dem idyllischen Innenhof aber doch recht frisch geworden. Und vor allem: Es war dunkel. Mit einer Stirnlampe habe ich bisher auch noch nicht gelesen.
Im Kriechbaumhof: Dass in den Flaschen Obstler und kein Wasser war, habe ich gerade noch rechtzeitig gemerkt
Wie die Gebäudeansammlung „An der Kreppe“ gehörte der Kriechbaumhof Armenquartier ursprünglich zum Haidhauser Herbergsviertel. Zur optimalen Ausnutzung des Wohnraums war der Holzbau mit vielen Zwischenwänden, niedrigen Decken und mehreren Zugangstüren versehen, um so möglichst viele Mietparteien auf der begrenzten Fläche unterzubringen. 1976 wurde der Kriechbaumhof wegen seiner maroden Bausubstanz – immerhin war das Gebäude zu diesem Zeitpunkt fast 300 Jahre alt – abgetragen. 1985 wurde der Kriechbaumhof unter weitgehender Verwendung der originalen Bauteile an seinem heutigen Standort wieder aufgebaut. Heute dient er als Treffpunkt für die Jugendgruppen des „Deutschen Alpenvereins“ (DAV).
2. Station: Schlosserei Josef Dopfer, Wolfgangstr. 10
Josef Dopfers hochsympathische Werkstatt öffnete ausnahmsweise mal die eigenen Türen, statt die der Anderen…
3. Station: Jugendkirche Stiftungshochschule, Preysingstr. 83
1971 wurde die „Katholische Stiftungsfachhochschule“ durch die Zusammenführung von vier höheren Fachhochschulen für Sozialarbeit und Sozialpädagogik gegründet. Trägerin ist die Kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts ‚Katholische Bildungsstätten für Sozialberufe in Bayern‘. Insgesamt knapp 1500 Studierende können sich hier in Fachbereichen wie „Soziale Arbeit“, „Pflegemanagement und -pädagogik“ oder „Suchthilfe“ ausbilden lassen. Auch der Forschung in den Sozialwissenschaften wird hier breiter Raum gegeben.
4. Station: Künstlerhof, Preysingstr. 70
Hinter dem Üblacker-Häusl in der Preysingstrasse versteckt sich ein echtes Kleinod. Wer hier im Innenhof zwischen Künstlerwerkstätten und KITA sitzt, will nur noch eines: bleiben.
Im Künstlerhof war es dann nicht nur frisch, es war vor allem unterdessen auch dunkel.