»Replay«-Guerilla (IV)

7. Januar 2012

Ein Hirsch-Huf für Ed Rosens Pan

••• Auch der Huf für den Trailer-Dreh ist gefunden. Marcus Adam und Daniel Falk wurden bei einem Münchner Tierpräparator fündig, der ihnen bei einem Besuch in seiner Wohnung und Werkstatt stolz einen noch nicht ganz fertig präparierten Hirsch-Huf präsentierte. Der hat die passende Größe, ist gespalten und könnte nicht natürlicher wirken.

Ed Rosens Bett ist fertig und bereits im Studio eingetroffen. Auch die Technik ist zum größten Teil bereits vor Ort.

Die Location im ars24-Studio vor dem Kulissenaufbau

Die Baum-Skulptur, die im Studio stand, als wir es besichtigten, wird Daniel ins Szenenbild integrieren. Gern hätten wir eine der Glasskulpturen meines Schwagers Dietrich Förster ausgeliehen, d. h. eines der Modelle, denn die Skulpturen selbst sind viel zu groß. Er wäre sogar einverstanden gewesen, aber der Transport wäre schwierig und nicht ungefährlich gewesen. Ich glaube, er ist nun eher beruhigt, dass wir eine andere Lösung gefunden haben.

Hauptdarsteller Mirkus Hahn probiert Ed Rosens Kimono

Zurück aus Berlin, habe ich gestern nun auch unseren Hauptdarsteller, den Theater- und Filmschauspieler Mirkus Hahn, kennenlernen dürfen. Wir hatten viele Bewerbungen (worüber ich ebenso erfreut wie erstaunt war), und dass die gemeinsame Wahl nun auf Mirkus gefallen ist, freut mich. Sein Gesicht hat mich, als ich die Fotos und Videos auf seiner Site angesehen habe, sofort gefesselt. Ich fühle mich erinnert an … Kinski, und zwar nicht nur vom Gesicht her, sondern auch stimmlich und in der Artikulation.

Menschlich kommt Mirkus glücklicherweise ganz anders rüber als Kinski. Wie der wirkt er sensibel, aber eher zurückgenommen, professionell und interessiert an Thema und Figur. Es gab eine Diskussion mit dem Regisseur über sein geplantes Story-Board, das vom Ablauf der Vorbild-Szene im Roman in einem für mich wichtigen Detail abweicht. Daniel war deutlich irritiert, und ich habe schnell eingelenkt, denn unterdessen ist mir klar geworden, dass so ein Trailer in 45 Sekunden für sich als Film funktionieren muss und dass es dabei nicht darauf ankommt, ob ein Huf aufgedeckt oder zugedeckt wird. Man muss den Filmer einen Film machen lassen, wie ich eben einen Roman schreiben durfte. Anderes Genre, andere Zeitspanne, andere Regeln.

Mirkus allerdings wunderte sich, warum ich so schnell eingelenkt hätte. Denn ich habe natürlich erzählt, dass Rosen den Huf zudeckt und warum… Das sei doch wichtig. Die Diskussion war damit erneut eröffnet, was Daniel wohl weniger gefallen hat. Aber ich fand es gut, dass wir mit einem Darsteller drehen werden, der ein Gespür für die Bedeutung solcher Details hat – auch wenn wir in diesem Fall der filmischen Idee des Regisseurs und nicht der vorgelegten des Roman-Autors folgen werden.

Wie aus dem Hirsch-Huf ein Pans-Huf gemacht wurde…

Morgen um 10:00 Uhr geht es also los: Aufbauten, Licht, Kulisse etc. Gegen 15:00 Uhr wird Mirkus dazukommen. Dann Maske, Lichtproben und schließlich erste Szenenproben gegen 16:30 Uhr. Soweit der Plan. Ich lasse mich überraschen.

Ich selbst werde auch erst gegen 15:00 Uhr am Set sein können. Gestern habe ich erfahren, dass eine der Säulen unserer Synagoge – Isaak Wasserstein – mit knapp 90 Jahren gestorben ist. Er wird in Israel beigesetzt und vor der Überführung morgen gegen 14:00 auf dem Jüdischen Friedhof verabschiedet. Ihm muss ich Auf Wiedersehen sagen. Er wird uns fehlen.

Wie aus dem Hirsch-Huf ein Pans-Huf gemacht wurde…