••• Hinter mir liegen drei turbulente Monate, Kämpfe an zu vielen Fronten, Erschöpfung, Verstörung, Enttäuschung und Trauer. Ich kann und will das hier nicht öffentlich verhandeln. Einige dieser Kämpfe waren erfolgreich, bei anderen ist der Ausgang noch ganz ungewiss. Das jedenfalls war keine Zeit zum Schreiben. Ich war froh, dass ich jeden Tag aufgestanden bin und meiner Lohnarbeit nachgehen konnte. Ich war mehr als skeptisch, was die beiden anstehenden Romane »Replay« und »Diamond District« angeht. Vor zwei Wochen nun musste ich Farbe bekennen. Niemand setzt mich unter Druck, aber alle Beteiligten rechnen Ende August mit einem abgeschlossenen (und gelungenen) »Pan«-Manuskript. Es wäre kein Weltuntergang, wenn das Erscheinen verschoben werden müsste, aber gut wäre es nicht.
Es tut gut, wenn man erfährt, dass so viele gespannt auf das neue Buch warten. Am meisten aber hat mich die Herzdame überrascht. Wir hatten gestern unseren 9. Hochzeitstag, und sie steht ja mit mir gewissermaßen im Epizentrum der Turbulenzenzone. Aber auch sie sagt mir: schreiben, schreiben, schreiben. Also hole ich Luft, versuche abzuschütteln, was irgend abzuschütteln ist und überlege, ob und wie das noch zu schaffen ist. Immerhin fehlen noch 150 bis 200 Seiten; und bis Ende August ist es nicht mehr lange hin.
Zunächst einmal: Ich habe wieder angefangen, und wenn es mir auch schwer fällt, überhaupt ein paar ruhige Stunden zu finden, um mich dem Text zu widmen – es geht. Ich konnte nahtlos fortsetzen, wo ich Ende Februar unterbrechen musste. Ich würde sogar sagen, Ed Rosen hat unterdessen in meiner Vorstellung deutlich mehr Profil gewonnen, womöglich gerade durch die Turbulenzen, durch die sein Erzähler grad steuert.
Ende Juni verschickt mich die Herzdame für zwei Wochen allein zum Schreiben nach Fuerteventura. Da müsste ich ordentlich aufholen können. Bis es losgeht, möchte ich allerdings noch das zweite Kapitel (und damit die Hälfte des Buches) im Kasten haben.
Alles wird gut? Wie auf dem Theater. Man weiß nicht, wie. Wahrscheinlich ist es ein Wunder.
Obigen Cover-Entwurf für das noch zu schreibende Buch hat übrigens Moran Haynal entworfen.
Am 2. Juni 2011 um 20:48 Uhr
Good luck, Benjamin. I hope the stressful stuff goes away and leaves you alone, or at least that focusing on writing makes it leave you alone for a few hours every day!
Am 3. Juni 2011 um 16:28 Uhr
Hallo und nachträglich herzlichen Glückwunsch nachträglich zum 1. ;-) 9.Hochzeitstag Benjamin. Mit Herzdame im Herzen und hinter dir, schaffst du das! Ich jedenfalls drücke die Daumen und wünsche viel Glück!