für ksk
jetzt hast du dein geheimnis
abgestreift wie ein verschlissnes kleid
der schneider eilt
er hebt den arm
ein neues anzumessen
ihm fehlt das garn
die nackte stirn
mit schleiern zu verhängen
die nadel sticht
ihn nur ins eigne hirn
wenn er die hände nicht
von seinen augen reißt
so muss er schweigen gehn
und schauen
staunen
© Benjamin Stein (2006)
••• Noch ein Gedicht für meine Frau. Dieses hier ist für sie geschrieben.
Am 18. März 2007 um 00:52 Uhr
Paul Celan – Corona
Aus der Hand frißt der Herbst mir sein Blatt: wir sind Freunde.
Wir schälen die Zeit aus den Nüssen und lehren sie gehen:
die Zeit kehrt zurück in die Schale.
Im Spiegel ist Sonntag,
im Traum wird geschlafen,
der Mund redet wahr.
Mein Aug steigt hinab zum Geschlecht der Geliebten:
wir sehen uns an,
wir sagen uns Dunkles,
wir lieben einander wie Mohn und Gedächtnis,
wir schlafen wie Wein in den Muscheln,
wie das Meer im Blutstrahl des Mondes.
Wir stehen umschlungen im Fenster, sie sehen uns zu von der Straße:
es ist Zeit, daß man weiß!
Es ist Zeit, daß der Stein sich zu blühen bequemt,
daß der Unrast ein Herz schlägt.
Es ist Zeit, daß es Zeit wird.
Es ist Zeit.
Am 18. März 2007 um 00:53 Uhr
… Es ist Zeit, daß der Stein sich zu blühen bequemt, …
Am 11. August 2009 um 21:54 Uhr
[…] Das tun sie ja schon, Undine. Sie haben es nur nicht so eilig damit. […]