Judaica-Shop »Mishkan HaTechelet«, Jerusalem, Rechov Malchei Yisrael
••• Nach dem ernüchternden Anblick der Mikveh in Mayan Moza bin ich mit Yechezkel nach Jerusalem gefahren. Wir wollten nach Geula, in die Rechov Malchei Yisrael, wo ich den Judaica-Shop von Amnon Zichronis Vater angesiedelt habe. Zichronis Laden hatte ja ein Vorbild, eine Filiale der Kette »Mishkan HaTechelet«, die es ziemlich sicher zu Amnon Zichronis Jugendzeiten so nicht gegeben hat. Aber was ich in der »Leinwand« über diesen Laden erzähle, das findet man auch heute noch so vor.
Ich wollte mir eine kleine Belohnung zukommen lassen und mir einen Tallis kaufen wie den, den Zichronis Vater seinem Sohn anlässlich seines Studienbeginns in Pikesville geschenkt hat, einen weißen Tallis mit weißen Seidenstreifen und – Ehrensache – vor meinen Augen handgeknüpften schweren Zizit. Das habe ich nun auch getan. Nun, ein kleines Detail habe ich hinzugefügt: eine Silber-Atarah, wie ich sie mir schon lange gewünscht habe, aber nie zu tragen gewagt habe. Königlich, meinte Yechezkel, sieht der Tallis aus. Und das finde ich auch. Ich bin sehr, sehr zufrieden und werde ihn mit Freude tragen.
Mein neuer Tallis mit Silber-Atarah
Im »Mishkan HaTechelet«, Jerusalem, Rechov Malchei Yisrael
Im »Mishkan HaTechelet«, Jerusalem, Rechov Malchei Yisrael, rechts Yechezkel Schatz
Im Anschluss haben wir uns auf der Suche nach einem äthiopischen Restaurant, das Yechezkel gern besuchen wollte, durch Geula und Meah Shearim geschlagen. Da war heute richtig was los. Seht selbst…
Rechov Malchei Yisrael, Geula/Jerusalem
Rechov Malchei Yisrael, Geula/Jerusalem
Rechov Malchei Yisrael, Geula/Jerusalem
Wir haben in einem frummen Musikladen Halt gemacht. Ich habe mich kaum getraut, dort zu fotografieren, konnte am Ende aber doch nicht widerstehen. Da standen die Haredim an MP3-Download-Theken, um ihre iPods mit frommer Musik zu füllen. Was für ein Ort! Ein paar sehr schöne Aufnahmen mit »Shirei Ha-Wakashot« habe ich auch gefunden. Wenn ich gewollt hätte, hätte mir der Verkäufer die auch gleich auf mein iPhone geladen! So einen Service gibt es nicht einmal in München. Da sage noch einer, die Haredim seien nicht modern…
Frommer Musikladen in der Rechov Malchei Yisrael, Geula/Jerusalem
Ein paar Meter weiter gibt es – an der Grenze zwischen Geula und Meah Shearim – eine tolle Kreuzung mit »jüdischen Zebrastreifen«. Die gehen nämlich quer über die Kreuzung, damit niemand Zeit verschwenden muss durch Überqueren zweier Ampeln.
Kreuzung an der Grenze zwischen Geula und Meah Shearim
Kreuzung an der Grenze zwischen Geula und Meah Shearim
Das äthiopische Restaurant haben wir schließlich gefunden. Es hat aber geschlossen. Schade. So haben wir uns in Richtung Emek Refaim aufgemacht, der »koscheren Fressmeile« in der Nähe meines jetzigen Hotels. Sushi haben wir gegessen, sehr lecker.
So – Brian Zumhagen, US-Übersetzer der »Leinwand«, der mir vor 1 1/2 Stunden per SMS seine Landung in Tel Aviv gemeldet hat, ist nun auch im »Little House in Bakah« eingetroffen. Da wird es viel zu schwatzen geben. Und ich fürchte, wir werden gleich noch einmal ins Restaurant gehen. Hmmm, was werden wir wohl essen?