Beer Sheva, zwischen Bahnstation und Uni-Campus
••• Und wo bin ich heute? In Beer Sheva, am Nordrand des Negev. Eingeladen wurde ich von Prof. Mark Gelber, der hier die Germanisten anführt. Chaim Noll, den ich aus München kenne, wo er gelegentlich über Schabbes Station macht, wenn er in Deutschland liest oder Vorträge hält, hat mir den – wie ich finde – sehr schönen Campus der Ben Gurion University of the Negev gezeigt. In der Campus-Synaoge haben wir noch Mincha gebetet. Dann ging es auf zur Lesung.
Die fand im einem Seminarraum im Diller-Gebäude der Universität (Zentrum für deutsche Studien) statt. Anwesend waren vor allem deutsche Austauschstudenten. Da den israelischen Germanisten unmittelbar Prüfungen bevorstehen, müssen sie büffeln. Leider, fand wohl nicht nur ich, sondern auch sie – nicht unbedingt aus gleichen Gründen.
Chaim Noll, mit dem mich ja in Sachen Herkunft und jüdischem Weg einiges verbindet, hat die Einführung besorgt. Gelesen habe ich die jeweils ersten halben Kapitel nach einer kurzen Einführung zum Bauplan des Buches und dem »real case«, der hinter den Geschichten von Zichroni, Wechsler und Minsky steht.
Anders als in Tel Aviv sieht man auf dem hiesigen Campus viele Religiöse. Vier Termine gibt es in der Campus-Synagoge für das Nachmittagsgebet. Was man auch sieht: Beduinenmädchen im traditionellen Gewand (wollte ich nicht fotografieren), die an der Ben-Gurion-Universität studieren. Das hat mir besonders gefallen.
Untergebracht bin ich hier in einem Studentenwohnheim. Gegenüber dem Hotel in Tel Aviv ist das Zimmer etwas karg, aber – und das zählt mehr: Es gibt perfekten freien WLAN-Internetzugang. Tusch! So konnte ich dies noch schnell vermelden. Jetzt gibt es eine kurze Auszeit, dann noch ein Essen mit Mark Gelber, der morgen mit mir eine kleine Tour durch den Negev machen wird. Und darauf bin ich schon seit Wochen gespannt.
PS: Im Zug zwischen Tel Aviv und Beer Sheva habe ich einen von der Herzdame geschenkten Bleistift eingeweiht und ganz viel schreiben können. »Pan« nimmt Gestalt an. Geht doch!
Am 31. Dezember 2010 um 12:06 Uhr
Lieber Benjamin, wir Berliner denken an dich! Halt die Augen offen und den Bleistift fest – und vor allem: genieß die Zeit! Du wirst berichten müssen ;)