Marina Abramovic made me cry – Foto: © Marco Anelli (2010)
••• Vor etlichen Monaten habe ich – und ich habe keine Ahnung mehr, wo – einen bemerkenswerten Bericht über die serbische Performance-Künstlerin Marina Abramovic gelesen. »Sich Zeit nehmen«, unter diesem Codewort ist die Erinnerung an diesen Artikel abgelegt. Abramovic hat sich im Laufe ihres Performer-Lebens einiges abverlangt und angetan. Dagegen wirkt ihre aktuelle Performance beinahe zahm. Im Rahmen einer Retrospektive ihrer Werke führt sie im »New Yorker Museum of Modern Art« auch eine neue Performance auf: »The artist is present«. Das Motto ist wörtlich zu nehmen. Abramovic sitzt während der Ausstellung jeden Tag von der ersten bis zur letzten Minute der Öffnungszeit stumm an einem Tisch und lässt sich betrachten.
Nicht jeder Betrachter verkraftet den Eindruck. Und manche dieser Betrachter werden auch zu Betrachteten. Der Fotograf Marco Anelli hält jene Momente fest, in denen sich am eindrücklichsten zeigt, dass Abramovic mit ihrer Performance etwas bewegt: wenn Betrachtern die Tränen kommen.
Das Weblog »Marina Abramovic Made Me Cry« präsentiert einige dieser Fotos. Auf dem flickr-Account des MoMa sind sie alle verfügbar.