feathers – © 2004-2007 by *Astrocat@deviantart
Es saßen drei Engel beisammen.
Der eine war voll Blut,
der zweite ungeboren,
der dritte gut:
Der mischte die Karten.
Lange, leidgeschoren
ließ er die anderen warten
und reichte endlich dem ersten den Stoß.
Der griff in die Kinder, die harrten,
zog einen Jungen, ließ ihn ausholend los.
So knallte das Kind auf den Tisch.
Der zweite nun zog aus dem Schoß
behutsam ein Mädchen; malerisch
legt’ er’s zu ihm. Zwar war der tot,
doch als sich berührten die Glieder,
stieg von den beiden das Morgenrot
und schien auf die Engel nieder.
© Alban Nikolai Herbst (2006)
••• Inspiriert durch die Beiträge über Engel bei Markus A. Hediger, aber auch hier und dort und dort, habe ich mich auf die Suche nach Engelsgedichten begeben.
Auf obiges Juwel – kraftvoll und verstörend – bin ich bei Alban Nikolai Herbst gestossen. Sein Weblog führt nicht ohne Grund den Beinamen „Anderswelt“. Auch seine Engel sind ein wenig anders… (Obiges Bild zeigt übrigens die Federn, die die Engel lassen mussten, als ihr Treiben öffentlich bekannt gemacht wurde.)
Was das Publikum zu diesen Versen zu sagen hatte, liest man am besten am originalen Veröffentlichungsort nach. Es lohnt sich.
Sachdienliche Hinweise auf andere, besondere Engelsgedichte nehme ich gern per Mail entgegen unter bjs [at] turmsegler {dot} net.
Am 26. August 2007 um 00:04 Uhr
[…] Per Mail habe ich leider noch nicht wie gehofft Hinweise auf markante Engelsgedichte bekommen. So suche ich selbst […]