Wie lange willst du noch laufen
an der kurzen Leine der Kindheit,
im Gepäck die wohlgemeinten
Redensarten der Hexen und Trolle:
Gedankenfilz und allerlei Unrat
aus fremden Häusern.
Bahnhöfe gibt es,
die musst du verlassen,
bevor der Wartesaal
in dir Wurzeln schlägt
und der Horizont
sich zum Tunnel verengt.
Wir wissen ja nicht, was wahr ist,
sagst du. Wir können nur sagen,
was zählt.
© Benjamin Stein (2006)
••• Zu den Gedichten, die mich begleiten, gehören auch meine eigenen. Aus diesem Grund und nicht, weil ich mich in eine Reihe stellen will mit den hier zitierten Dichtern, bringe ich heute auch eines von diesen Gedichten. Anlass ist noch einmal Hilbigs „bahnhof“.
Am 22. Dezember 2007 um 21:21 Uhr
[…] Diese “Rückspiegel”-Funktion macht mir mitunter richtig Freude. “Was zählt” taucht heute im Rückspiegel auf. Und Undine Materni schickt mir soeben obiges Celan-Gedicht […]