••• Eben erfahre ich es per Mail von einem ehemaligen Journalistenkollegen: Der Ammann-Verlag stellt zum Juni 2010 das Geschäft ein. Darüber haben Verleger Egon Ammann und seine über lange Jahre ebenfalls im Verlag aktiv mitwirkende Ehefrau Marie-Luise Flammersfeld die Autoren per Brief informiert.
»Unsere Beweggründe«, schreiben sie, seien in ihrer Arbeit und in ihrem Leben zu finden. Die Arbeit ist schwieriger geworden, mit dem Leben sind gesundheitliche Probleme und das fortschreitende Altern gemeint. Das Ende nach dreißig Jahren ist ein Schock – die Bilanz, die in dieser drei Jahrzehnten steckt, eine in literarischer Hinsicht überzeugende. Das Lebenswerk eines Verlegers. Der auch nicht will, dass dieses Lebenswerk in einem anderen Haus weitergeführt wird: Das kann sich Egon Ammann nicht vorstellen.
So zu lesen bei faz.net.
Dass dieses Ende ein großer Verlust für die deutschsprachige Verlagslandschaft ist, muss ich nicht betonen. Und natürlich geht es mir auch persönlich nahe. Dass ich mit Egon Ammann wegen der »Leinwand« nicht mehr ins Gespräch kommen konnte, erscheint vor dem Hintergrund dieser Nachricht noch einmal in ganz anderem Licht.
Liebe Grüße an Euch, Egon und Marie-Luise. Und tausend Dank für die vielen wunderbaren Bücher und die Freundschaft, die ich als Autor des Hauses genießen durfte und sehr geschätzt habe.
Am 16. August 2009 um 19:29 Uhr
Thomas Hürlimann zu Egon Amann im Interview mit Deutschlandradio
Am 24. August 2009 um 15:07 Uhr
Ein Zufallsfund im Archiv der NZZ:
Marie-Luise Flammersfeld und Egon Ammann im Interview zum 25jährigen Bestehen des Ammann Verlags.