blaue stunde

1. Juli 2007

Smoke – © vikking20@deviantart.com

Smoke – © vikking20@deviantart.com

in der blauen stunde streift
meine zunge im schafspelz
geständnisse ab
an deiner haut

heute will ich auf steinen schlafen
hörst du mich sagen und
ehrlicher klirren die ketten nie
als am tag des verrats

in der blauen stunde
gehn die kinder durchs ried
und köpfen mit hölzernen schwertern
was vom schilf noch blieb

© Benjamin Stein (2007)

••• Das könnte der heutige Gegenentwurf sein zum Gedicht vom Donnerstag: in der Form wie im Inhalt. Ob es auch epigonal ist, müssen andere entscheiden…

5 Reaktionen zu “blaue stunde”

  1. SuMuze

    Ob dein Gedicht epigonal ist, interessiert mich nicht, ich laufe nicht mit dem Gedicht-Bestimmungsbuch durchs den Papierwald, aber eines fällt mir auf: der Verlust der strengen Form korrespondiert einer Zögerlichkeit und Vorsichtigkeit.

    Das meine ich selbst auch oft zu spüren.

    Als würde die strenge Form der klaren Helligkeit eines jungen Tages entsprechen, die Form-Losigkeit dem Grübeln eines späten Nachmittags

  2. SuMuze

    Naja, ich hab’s vermieden, aber es gehört einfach dazu: nebst Zögerlichkeit und Vorsichtigkeit muß auch noch kommen: Enttäuschung und Vorwurf.

  3. Benjamin Stein

    Soso, danach muss ich mal suchen gehen…

  4. Blaue Stunde « Turmsegler

    […] und stiess nur darauf, weil jemand via Google “benn blaue stunde” suchte und bei meiner “blauen stunde” landete. Beinahe beängstigend, es kommt mir vor wie ein Dialog – bis ins Motivische hinein, […]

  5. Benjamin Stein

    Jetzt habe ich die „blaue stunde“ doch noch für den Podcast aufgenommen. Wohl bekomms!

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