Die Uhr hat unter Keuchen zwölf geschlagen
im Nachbarsaal, der finster ist und leer;
die Augenblicke, das Sekundenheer,
das ins Vergessen eilt mit unsren Tagen,
jagt wieder weiter, achtet nicht der Klagen
und prägt das Muster neu im Zeitenmeer;
vom Rhythmus – träumerisches Ungefähr
laß ich mich neu dem Ziel entgegentragen.
Die Augen öffnen sich, das Licht ist grell,
ich hör mein Herz in seinem Weiterschreiten
und dieser Zeilen abgemeßnes Gleiten,
die Sphärenharmonien klingen hell.
Uns treibt der Rhythmus. Ziellos sind die Weiten!
Doch ohne ihn erstürb‘ das Leben schnell.
Ivan Bunin (1912)
••• Und dank Hilbi hier eine lyrische Ergänzung zum letzten Beitrag. Ich kann ja nichts dafür: Schon wieder ein Sonett!