Billy Collins: The Best Cigarette
There are many that I miss
having sent my last one out a car window
sparking along the road one night, years ago.
The heralded one, of course:
after sex, the two glowing tips
now the lights of a single ship;
at the end of a long dinner
with more wine to come
and a smoke ring coasting into the chandelier;
or on a white beach,
holding one with fingers still wet from a swim.
How bittersweet these punctuations
of flame and gesture;
but the best were on those mornings
when I would have a little something going
in the typewriter,
the sun bright in the windows,
maybe some Berlioz on in the background.
I would go into the kitchen for coffee
and on the way back to the page,
curled in its roller,
I would light one up and feel
its dry rush mix with the dark taste of coffee.
Then I would be my own locomotive,
trailing behind me as I returned to work
little puffs of smoke,
indicators of progress,
signs of industry and thought,
the signal that told the nineteenth century
it was moving forward.
That was the best cigarette,
when I would steam into the study
full of vaporous hope
and stand there,
the big headlamp of my face
pointed down at all the words in parallel lines.
••• Ich habe das Aufgeben aufgegeben. Meine Pfeifensammlung, zusammengespart und gekauft noch zu DDR-Zeiten, wurde bei einem der letzten Umzüge »aufgelöst«, die guten Stücke verschenkt, die übrigen entsorgt. Zu jener Zeit war ich Nichtraucher; der Abschied fiel mir nicht schwer. Ich bin dem Tabak wieder verfallen, vor zwei Jahren schon. Gekämpft habe ich in der Zwischenzeit mit den Zigaretten. Die wollte ich wirklich gern loswerden, besonders den Gestank.
Jetzt bin ich zur Pfeife zurückgekehrt, habe ein paar schöne neue Stücke angeschafft und genieße meine Auswahl wirklich guter, reiner Tabake – auch jetzt, während ich dies schreibe. Oft allerdings denke ich an eine Passage aus der »Leinwand«, in der Jan Wechsler beschreibt, wann und warum er das Rauchen aufgab. Der Anlass war die Geburt seiner Tochter. Gleichzeitig begann seine Obsession – man muss es so nennen – mit mechanischen Armbanduhren. Dahinter, vermutete Wechsler, stand das Empfinden, die Lebenszeit, das Leben selbst mehr zu schätzen, des Kindes wegen sich selbst ein längeres Leben zu wünschen.
Das war aus dem Leben des Autors geplaudert. Ich trage meine Uhren noch immer gern. Aber die Obsession, fühle ich, ist keine mehr. Und ich sitze hier, schreibe (was ich über viele Jahre nicht konnte) und rauche eine leichte Virginia-Mischung mit einem Hauch schwarzem Cavendish und Vanille. Das Leben ist schön, aber wenn ich Jan Wechsler glaube, scheint es mir heute auf dessen Länge nicht mehr anzukommen…
Wäre es tatsächlich so, bedeutete das keine gute Ausgangslage für die Arbeit an »Pans Wiederkehr«, dem neuen Roman, in dem es um Liebe und das Überleben durch die Liebe gehen wird. Das ist jetzt übrigens der passende Rahmen, um etwas über den ersten Satz zu sagen, den ich haben muss, der unverrückbar stehen muss, bevor ich mich ins Schreiben stürzen kann. Die Herzdame hat für diesen Anfang votiert:
Ich fürchte mich vor Wesen, die ich nicht selbst erfunden habe. Und nun dieser Huf… Am Fußende lugt er im Dunkel unter der Bettdecke hervor. Das ist mir nicht geheuer.
Ich bin noch unsicher.
Am 13. März 2009 um 20:52 Uhr
A good poem, that. Two questions:
1) Have you seen Ron Winkler’s German translations of Collins?
2) Did you know that Collins is a controversial figure in the U.S.?
Am 14. März 2009 um 19:39 Uhr
No and No. Why is he so controversial?