Die Welt der Germanisten ist klein. In Amerika, wo die Germanistik immer mehr zu einem Orchideenfach schrumpft, ist sie so klein, daß jeder jeden kennt, der irgendwann einen Aufsatz geschrieben hat. Literaturwissenschaftler sind von Haus aus geschwätzig und tratschen gern. Kein Wunder, läßt sich doch die ganze Literatur als ein großer Tratsch bezeichnen, mit fast nichts anderem als Liebesaffären und gewaltsamen Todesfällen, Unzucht und Verrat, Opfermut und Feigheit, alles groß angelegt und herzerhebend. Diese Feststellung wird meist etwas betreten aufgenommen, aber zum Widerspruch reicht der Widerstand kaum. Das Beweismaterial ist zu umfangreich.
Ruth Klüger, aus:
»unterwegs verloren«,
Paul Zsolnay Verlag 2008
••• Die Herzdame war gestern im Münchner Literaturhaus bei einer Lesung von Ruth Klüger und schickt mir eben dieses Juwel der Germanismusbetrachtung zu. Sehr geschmunzelt. Danke.
Am 28. Oktober 2008 um 12:38 Uhr
PS an die Herzdame: Willst Du nicht berichten, wie es war?
Am 28. Oktober 2008 um 12:40 Uhr
gut.
hihihi
Am 28. Oktober 2008 um 12:44 Uhr
Das war sehr erschöpfend. Danke. Wir machen weiter mit … Musik.
Am 28. Oktober 2008 um 12:56 Uhr
*lach… kennst mich doch. Ich bin keine Frau der grossen Worte.