Auf dem Podium mit (v.r.n.l): Dr. Oliver Everling, Hans-Michael Besig, Prof. Dr. Joseph Vogl
••• Zeit zum Verschnaufen gab es gestern kaum. Direkt vom Flughafen bin ich zum BR-Funkhaus gefahren, um ein Interview für »HR2 Kultur« aufzuzeichnen. Die Sendung lief gestern um 17:05 Uhr; der Podcast ist ein wenig hinterher. Sobald ich einen Link zur Online-Quelle habe, werde ich ihn nachreichen. (Hier »» ist er.)
Das eigentliche Event fand allerdings abends im Hotel »Bayrischer Hof« statt. Der Verein »Literatur und Wirtschaft« veranstaltet seit vielen Jahren regelmäßig Diskussionsrunden zu brennenden Zeitthemen. Dabei ist das Ziel, Publikum und Diskuktierende aus dem Wirtschafts- und dem Kulturbereich zusammenzubringen. Unterstützt werden diese Veranstaltungen von der Consulting-Firma Roland Berger Strategy Consultants sowie von der Buchhandelskette Hugendubel.
Bemerkenswert an diesen Debatten ist die gezielte Auswahl der Gäste für Podium und Publikum sowie die gründliche Vorbereitung durch die Veranstalter. Zu jedem Thema wird ein Thesenpapier erstellt, das den Eingeladenen wenige Tage vor der Veranstaltung zugesandt wird und den Themenkreis, der für die Debatte vorgesehen ist, ein wenig abzustecken versucht.
Gestern nun stammte dieser einführende Essay von Kaevan Gazdar: »Schuld und Schulden: ein ewiger Kreislauf?«. Zu Gast auf dem Podium waren neben mir Prof. Joseph Vogl und Dr. Oliver Everling. Moderiert wurde die Runde von Hans-Michael Besig. Oliver Everling ist seit über 20 Jahren mit dem Thema Credit Rating und Rating-Agenturen befasst. Joseph Vogl lehrt an der Berliner Humboldt Universität sowie als Gastprofessor in Princeton Literatur- und Kulturwissenschaft. Seine Meinung gestern war vor allem vor dem Hintergrund seiner »fachfremden« Publikation »Das Gespenst des Kapitals« gefragt. Ralf Kalmbach, Münchner »Statthalter« von Roland Berger Strategy Consultants führte kurz und prägnant in das Thema des Abends ein; dann waren die Gäste auf dem Podium gefragt.
Eine Stunde war für das Podiumsgespräch eingeplant. Die Zeit reichte kaum, um alle Fäden, die von den Gästen ausgelegt wurden, aufzunehmen oder gar zusammenzuführen. Aber eines dürfte sicher gelungen sein: sehr unterschiedliche Sichtweisen zu Themen wie Finanzwirtschaft, Ratings, Schulden und eben moralischen Fragen wie denen der Schuld, die aus Schulden erwachsen mag, aufzuzeigen.
Im Anschluss an die Veranstaltung wurde zum Büffet geladen, vom Feinsten, wie man es von einem Haus wie dem »Bayrischen Hof« erwarten darf. Dass ich gut lachen hatte, lag nicht nur an der angenehmen Atmosphäre und dem guten Wein. Jenny Royston, die sich bei C.H.Beck um den Verkauf von Auslandslizenzen kümmert, hatte mir Spannendes zu berichten. Was genau, das muss jedoch geheim bleiben.
Im Anschluss hatte ich mit Jenny Royston (Lizenzen C.H.Beck) gut lachen.