••• Zum 14. November 2010 19:00 Uhr lädt das Literaturhaus Berlin gemeinsam mit dem P.E.N.-Zentrum deutschsprachiger Autoren im Ausland zu einer Lesung mit anschließender Podiumsdiskussion ein.
Freya Klier – engagierte Organisatorin der »Writers in Prison«-Gruppe des Exil-P.E.N. – wird die Veranstaltung eröffnen, Katharina Narbutovic – Leiterin des Berliner Künstlerprogramms des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und Übersetzerin aus dem Weißrussischen – einen kurzen Beitrag zur »Weißrussischen Sprache im 20. Jahrhundert« halten. Vorgestellt werden dann – umrahmt von musikalischen Beiträgen von Stephan Krawczyk – Texte der weißrussische Autorin Swetlana Alexijewitsch. Ihre Übersetzerin Ganna-Maria Braungardt wird lesen und die Autorin interviewen.
Es wird, das ist unvermeidlich, nicht nur ein literarischer, sondern auch ein politischer Abend werden, denn Weißrussland ist die letzte Diktatur Europas, und entsprechend schwer haben es Autoren und Journalisten dort heute noch wie zu Sowjetzeiten.
Über die Situation der Journalisten in Belarus und die Probleme der Berichterstattung über Belarus in Deutschland wird Ingo Mannteufel (Deutsche Welle, Hauptabteilungsleiter Osteuropa / Leiter der Russischen Redaktion) sprechen. Das anschließende Podiumsgespräch mit Swetlana Alexijewitsch und Ingo Mannteufel wird moderiert von Doris Liebermann vom P.E.N.
Zu Belarus habe ich eine persönliche Beziehung. Als ich ein Kind war, fuhr mein Vater einige Male nach Weißrussland, um zu helfen, dort das Telefonnetz zu modernisieren. Meine Abiturfahrt führte mich später per Zug nach Minsk, wo ich heimlich die einzig verbliebene Synagoge besuchte – ein unscheinbares Holzhaus in einer Gartensiedlung. Meinen Traum – nämlich Witebsk zu besuchen – wo Marc Chagall aufgewachsen ist, konnte ich mir damals und auch später leider nicht erfüllen.
Ich werde für diese Veranstaltung nach Berlin fahren und würde mich freuen, auch den einen oder anderen Autorenkollegen dort zu treffen.