Mit DW-TV auf Wechslers Spuren

6. Juli 2010

DW-TV Kultur.21

••• Mit Ulrike Sommer und einem sehr netten Drehteam war ich im Mai in Berlin auf Wechslers Spuren. Wir waren auf der Oberbaumbrücke, am Fraenkelufer, bei »Bleibergs« und schließlich abends im »Soupanova«, wo ich gemeinsam mit Ulrike Almut Sandig gelesen habe.

Der Beitrag lief am letzten Wochenende auf Deutsche Welle TV im Magazin »Kultur.21« und ist auch auf youtube zu finden. Hier ist er.

»Kultur.21«, Deutsche Welle TV, Sendung v. 3. Juli 2010

There is also an English version. Click »» here

7 Reaktionen zu “Mit DW-TV auf Wechslers Spuren”

  1. Karin

    Ein sehr anregender Beitrag! Als stille, mitdenkende Blogleserin werde ich „Die Leinwand“ jetzt endlich zur Hand nehmen und mit Spannung lesen…

    Grüße von einer Bibliophilen

  2. Benjamin Stein

    Na, das wurde aber auch Zeit :-)

  3. Thomas

    Entweder habe ich ein schlechtes Gedächtnis wie Jan Wechsler oder die DW-Reporterin hat etwas verwechselt.

    Wenn ich mich richtig erinnere, war Zichroni eher erschrocken oder zumindest überrascht als Minsky seine Erinnerungen aufgeschrieben hat.

  4. Benjamin Stein

    Schauen wir doch mal nach. Auf Z.177 f. heißt es:

    Seit über zehn Jahren frage ich mich fast täglich, was meine Schuld ausmacht in diesem ganzen Fall. Ich sehe mich nicht frei davon. Immerhin war ich es, der Minsky ermunterte, seine Erinnerungen aufzuschreiben, um ihnen so vielleicht noch besser nachgehen zu können. Ich hatte dabei kein Buch im Sinn. Ich war sogar erschrocken, als er mir nur einen Tag später per Fax die ersten Seiten zuschickte und mich nach meiner Meinung fragte. Mir war klar, dass er nicht etwa für sich selbst schrieb, sondern ein Buch begonnen hatte. Aber ich warnte ihn nicht.

    Ich warnte ihn auch nicht, als der Text erschien und euphorisch gefeiert wurde und man ihn zu Lesungen und Vorträgen einlud, Termine, die er psychisch kaum verkraftete. Ich warnte ihn nicht, als aus über zehn Ländern Anfragen nach Übersetzungen eingingen und er mit Lobreden und Preisen überhäuft wurde.

    Ich drängte die Erinnerung an die Warnung meines Onkels beiseite, dass Wahrheit immer eine Frage des Standpunktes sei und dass man sich, sobald man sich in die Öffentlichkeit begibt, auf den Standpunkt eben dieser Öffentlichkeit einlässt. Und dort gelten heute wie schon an den Moskauer Patriarchenteichen bei Bulgakow die Ansichten der Chefredakteure und Artikelschreiber.

    Man bezeichnete erst Minsky und schließlich auch mich als Lügner und Ganoven. Die Vorwürfe variierten nur in dem Punkt, wer von uns die Wahrheit verdreht und wer die Verdrehung lediglich geglaubt hatte.

    Ich, warf man mir vor, hatte Minsky ermutigt, an die Öffentlichkeit zu gehen. Das stimmte nicht ganz, konnte aber immerhin so ausgelegt werden. Ich hatte ihn auf seinen Wegen in der Öffentlichkeit begleitet. Das traf sicher zu. Der völlig haltlosen, aber doch bereitwillig kolportierten Meinung irgendeines Journalisten zufolge sollte ich ihn auch therapiert haben – unter Hypnose und also unter Missachtung aller Regeln der klassischen Analyse und meiner therapeutischen Sorgfaltspflicht. Das wirkte eher wie ein gezielter Verrat aus den Reihen meiner Kollegen. Ich hätte, so hieß es, die Bilder, deren Minsky sich in seinem Buch erinnerte, herbeitherapiert. Das ist lächerlich, völlig lächerlich. Aber man hielt es für glaubhaft.

  5. Benjamin Stein

    Ich habe mir jetzt die englische Version des Beitrags mehrmals angesehen und habe eine riesige Freude daran. Deswegen hier nochmals direkt eingebettet.

    Dank dieses Beitrags (und der rührigen Online-Präsenz der Herzdame sowie einiger Facebook-Aktivitäten von Monique Truong) findet die Geschichte nun ihren Weg in die englischsprachige Welt.

    »Three Percent«-Autor und Independent-Verleger Ched W. Post schrieb heute:

    „The Canvas“: The Next German Book I Want to See Translated

    Go for it :-) For an author being translated is like being knighted. And I’d love to read the book in English.

  6. Die Finten der Identität « Turmsegler

    […] dies fälschlich wieder und wieder behauptete, hat Zichroni die Existenz gekostet. Das ist ein zentrales Thema im Zichroni-Strang der »Leinwand«. Frau Auffermann macht es den Journalisten von damals nach, […]

  7. Blogosphärenrauschen « Turmsegler

    […] im April bereits über meine gemeinsame Lesung mit Ulrike Almut Sandig in Berlin. Nach dem englischsprachigen Beitrag von DW-TV machte sie nun auch »Three Percent« neugierig. (Es regen sich Hoffnungen, was eine englische […]

Einen Kommentar schreiben

XHTML: Folgende Tags sind verwendbar: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>