••• »Die Leinwand« ist unter den FAZ-»Büchern der Woche«. Morgen nachzulesen in der FAZ und heute bereits online: ein sehr genauer und ganz bezaubernder Artikel von Anja Hirsch unter dem Titel »Für meines Autors Gleichung gibt es viele Lösungen«.
Wie fein Benjamin Stein die beiden Teile komponiert hat, erweist sich hier: Jan Wechsler erzählt ja tatsächlich reziprok, Amnon Zichroni dagegen eher in einer Zielgeraden von der Kindkeit an aufwärts. Nicht auszudenken, welche Linien sich noch ergeben, folgte man sogar dem Angebot, nach jedem Kapitel das Buch zu wenden, um im je anderen Strang weiterzulesen. Steins Bauplan mag mathematischen Potenzierungsgesetzen folgen. Die Vervielfältigung seiner Themen – Fälschung, Identitätsverlust, Neuschreibung – betreibt er jedoch rein poetisch, mit einer genüsslichen Freude am Dunklen, Triebhaften. Und so folgt man den verschlungenen Pfaden dieses Romans über die Leinwand unseres Selbst ausgesprochen gern.
[Autor verabschiedet sich lächelnd ins Wochenende.]
Am 7. Juni 2010 um 08:13 Uhr
Da das ist doch mal eine Rezension…! Da kannste aber nicht meckern!!! So gar nicht nicht!
Wer ist denn eigentlich Anja Hirsch? „Muß“ man die (schon) kennen und / oder ist es eine Frau, die man sich ab sofort wird merken müssen…?
Kleine Anmerkung / Kritik an Frau Hirsch: Vorsicht mit „Rhizomen“ (Derrida) und der Postmoderne. Janz dünnes Eis. – Aber das liebt das Feuilleton ja, wie’s aussieht, oder…? Da kam ja Ijoma Mangold auch schon nicht dran vorbei in seinem ZEIT-Porträt (aber hier, da paßt es wenigstens).
Sorry, lieber Benjamin, aber das „nervt“ mich persönlich ein bißchen, Du weißt. Da „muß“ ich jetzt einfach mal in die Bresche für die Philosophen springen… :-)
Egal. Insgesamt eine sehr, sehr schöne Rezension. Die hat hohen „Aufforderungscharakter“ (also das Buch zu lesen, und somit ja auch zu kaufen)…!!!
Nebenbei: gestern hat Marcel Reich-Ranicki den Büchnerpreis bekommen. Ist das nicht ein gutes Omen, so auch nochmal im Hinblick auf das Datum, am 06.06….?
Nebenbei II: Ganz schöne Laudatio von Henrik M. Broder, wie ich fand. Da ging’s übrigens auch um das Thema „Seelenstriptease“ in der Literatur, von Autoren etc.
Am 7. Juni 2010 um 12:31 Uhr
Den Büchnerpreis hat er dann doch nicht bekommen
Am 7. Juni 2010 um 12:52 Uhr
Oh, Tschuldigung…, es war natürlich Börne…! Wie komm‘ ich bloß auf Büchner…? :-)
Am 7. Juni 2010 um 13:46 Uhr
Weil er auch mit B anfängt :-)))))